Eines der größten Themen im Kleinkindalter (neben der Trotzphase) ist das Sauberwerden. Und dass das nicht so ganz von alleine geht, ist sicher jeder Mama bewusst. Nur wie „macht“ man es als Mama richtig?
Ich sage: gar nicht. Aber nicht, weil wir alle Mamas etwas falsch machen. Nein. Ich denke, wir müssen einfach gar nichts tun, außer unsere Kleinen beobachten, mit ihnen reden und sie in ihrem Sauberwerden akzeptieren.
Jedes Kind ist so individuell darin, wie es auch individuell ist, wann Kinder durchschlafen. Die Schließmuskelkontrolle geschieht nicht etwa bei jedem Kind um den gleichen Zeitpunkt herum. Nein. Es sind ganz viele Faktoren beteiligt, wann ein Kind nun bereit ist, die Windel abzulegen.
Da ich ja Mama von Zwillingen bin, konnte ich zeitgemäß beobachten, wie unterschiedlich es jeweils ist. Während Luis sich schon recht früh (mit circa 13 Monaten) vor dem Baden auf Toilette setzen ließ und jedes Mal auch etwas kam, verweigerte Hanna ganz lange die Toilette. Sie ließ sich zwar 3 Sekunden drauf setzen, wollte dann aber in die Badewanne. Und das war okay für mich.
Hin und wieder sprach ich zu ihr, dass es gut ist, dass sie auf Toilette sitzt, mehr aber auch nicht. Ich schimpfte sie nicht, wenn nichts kam oder aber erst in der Badewanne. Im Gegenteil, ich freute mich für sie, dass sie in warmen Wasser los lassen konnte und es auch bemerkte. Ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Dann kaufte ich irgendwann ein Töpfchen (wohlgemerkt aus Bambus – lässt sich wunderbar vergraben in 10 Jahren) und ließ allem lange lange Zeit. Tagsüber zogen sie sich selbst die Windel aus, als sie knapp 24 Monate waren. Es passierten jedoch immer wieder Missgeschicke und einiges ging daneben. Nicht schlimm. Aufwischen und gut. So tat ich es eigentlich bis diesen Sommer, aber immer mehr und mehr gingen sie ins Bad und pieselten zumindest schon mal NEBEN das Töpfchen. Das große Geschäft wurde immer in einem geschlossenen Raum (bevorzugt Garderobe und Bad) in die Windel gemacht.
Ich erklärte und erklärte immer und immer wieder ruhig, wo das hingehört, was da unten raus kommt und irgendwann fing es an, immer wieder zu klappen. Zuträglich waren da sicher auch die Stoffwindeln, da wir den Stuhlgang jedes Mal nach dem Wickeln gemeinsam zur Toilette schafften und sie spülen durften.
Alles so ganz ohne Stress. Ich trainierte nichts mit ihnen. Wir übten nicht bewusst. Wir ließen uns alle einfach treiben mit dem Thema. Und siehe da, es klappt ganz ohne Windel noch vor dem 3. Geburtstag. Einen anderen Anspruch hatte ich gar nicht bzw. habe ich eigentlich nie keinen gehabt. Wozu auch? Es ist ihr Körper und ich möchte sie dahingehend zu nichts zwingen, weil es einfach nicht in meiner Macht steht, welche Entwicklungsschritte ihr Gehirn und ihr Körper gerade macht.
Hin und wieder wollen sie gern einfach eine Windel drum haben. Aber das eigentlich nur, weil sie in Ruhe spielen wollen ohne ständig auf Toilette flitzen zu müssen. Und ich? Ich gebe ihnen die Windel. Weil es okay für mich ist und weil mir das Wohlbehagen meiner Kinder sehr am Herzen liegt.
Wie denkt ihr darüber???