Ganz lange möchte ich euch schon erzählen, wie ich mich ernähre und warum ich das so mache, da ich immer wieder merke, dass es viele von euch interessiert.
Es war ein langer Prozess hin zu diesem Punkt, weil ich an vielen Hürden vorbei musste, um zu fühlen, was meinem Körper gut tut. Denn das ist für mich die Basis von allem. Mich hinein spüren in mich selbst und darauf zu vertrauen, dass mein Körper mir die Signale sendet, die ich brauche, um mich individuell zu ernähren.
So begann alles vor circa 7 Jahren, als ich mich plötzlich mit heftigsten Bauchkrämpfen im Krankenhaus wiederfand. Diese waren so stark, dass ich kaum mehr etwas mitbekam um völlig schmerzdurchrüttelt zusammensank. Ich konnte weder stehen, noch sitzen, noch denken. Jetzt, nach den beiden natürlichen Geburten, kann ich ganz klar sagen: die Bauchkrämpfe waren um so vieles heftiger. Damals fand man allerdings keinen Grund. Man isolierte mich für drei Tage und gab mir Haferbrei, bis ich wieder entlassen wurde. Danach war eine Zeitlang Ruhe in mir und ich taub für jegliches Ernährungsgefühl.
Als 2014 Hanna und Luis auf die Welt kamen, hat dies so viel in meinem Körper verschoben, dass ich ab da an mit meiner Erkrankung konfrontiert wurde, die sich im Verlauf als chronische Autoimmunerkrankung heraus stellte. Und wieder lag der Fokus auf meinem Darm. Und wieder wurde ich auf meine Ernährung fokussiert, begriff die Zusammenhänge aber noch nicht im Ganzen. Mit Cortison und anderen Mitteln hatte ich die Erkrankung relativ gut im Griff. Allerdings rutschte ich immer wieder in den Schub, sobald wir das Cortison reduzierten.
Als ich nicht mehr wusste, wie es weiter gehen sollte, bekam ich den entscheidenden Tipp von einer sehr erfahrenen Heilpraktikerin. Sie nannte mir am Telefon drei bis vier verschiedene natürliche Mittel, die ich mindestens 6 Wochen hochdosiert nehmen sollte bis eine Besserung eintritt. Und was soll ich sagen: es half. Kein Cortison mehr und ich war in Remission. Es war göttlich. Eine normale Verdauung.
Dann war ich mit Henri schwanger und alles begann von vorn. Zumal ich meine Erkrankung aber kaum im Zaum halten konnte mit den Heilmitteln. Ich kämpfte mich durch schmerzhafte 10 Monate (jeweils 5 Monate vor und nach der Geburt) und erkannte, dass es alleine die Naturheilmittel nicht sein konnten, die mir zu einem beschwerdefreien Leben helfen können.
Also änderte ich radikal meine Ernährung. Ich verzichtete von nun an komplett auf Fleisch, nur Meeresfrüchte und Fisch esse ich ab und zu, weil ich Sushi so sehr liebe. Darüber hinaus lasse ich so gut es geht Milchprodukte weg, ganz selten esse ich mal Käse.
Wie ist meine Ernährung nun zusammen gesetzt?
Meinen Tee und meinen Kaffee trinke ich mit Pflanzenmilch, liebe Sojajoghurt mit Früchten, esse Salat in allen Varianten, ergänze mit Nüssen und Samen, mag Eier ganz gern und achte auf pflanzliche Proteine. Backwaren esse ich schon ganz lange nicht mehr, weil ich dabei schon vor 7 Jahren gemerkt habe, dass sie mir nicht gut tun.
Und bei all dem gibt es trotzdem immer wieder Ausnahmen, wie Eis oder auch mal ein Stück Kuchen. Aber ich merke am nächsten Tag immer, wie es meinem Körper stresst und somit auch mich.
Grundsätzlich esse ich auch viel weniger, weil ich einfach glaube, dass der Mensch gar nicht so viel Essen in dem Maße braucht, wie wir es vielleicht gelernt bekommen haben. Sättigungsbeilagen empfinde ich für mich als völlig überbewertet. Mich sättigen die Nüsse ganz hervorragend. Ich genieße mein Essen langsam und bin überzeugt davon, dass das jeder kann. Achtsam jeden Bissen in sich aufzunehmen. Da entsteht einfach eine Gelassenheit und ein Genuss, der auf ganz natürliche Weise das Sättigungsgefühl aktiviert, welches ja erst nach 20 Minuten einsetzt.
Viele fragen sich jetzt vielleicht, wie ich parallel zu meinen Kindern existieren kann 😀
Ganz ehrlich? Ich mache es mir leicht, indem ich ihnen immer ihr Wunschessen koche und für mich extra etwas mache. Für mich ist das tatsächlich ganz entspannt und stresst mich nicht zusätzlich, weil ich alles gleichzeitig zubereite. So wandern die Gurken am Abend auf den Teller der Kinder, aber eben auch in meinen Salat. Unter der Woche frühstücken sie Müsli und ich esse nichts, weil ich meistens laufen gehe und mittags essen sie ja im Kindergarten. Also ist es meist nur aufs Abendessen beschränkt und da bleibt unsere Küche meist kalt. Also völlig easy. Am Wochenende wählen sie meist Nudeln, Milchreis oder Würstchen, was ich alles nicht mitessen kann und möchte, weil es mir auch einfach nicht schmeckt.
Das ist nämlich ein weiterer Aspekt meiner Ernährungsumstellung. Ich höre viel mehr auf meine Geschmackssinne und esse einfach nicht, was mir nicht zu 100% schmeckt. Und das hat sich enorm reduziert, da ich ja ganz viele Nahrungsmittel roh esse. Dabei erholt sich die Zunge und ist nun wieder viel empfindlicher. Ich genieße Gurken ohne Salz, weil sie pur so viel besser sind.
Und dennoch kommt es immer mal wieder vor, dass ich Bauchkrämpfe habe, weil ich plötzlich etwas nicht vertrage oder die Kombination nicht gut war oder auch der Zeitpunkt des Essens nicht gut war. Ich lerne immer mehr über mich und meinen Körper dabei kennen und bin dankbar, so viel zu reflektieren und zu erkennen. So habe ich zum Beispiel gemerkt, dass es ungut ist, Sushi zu essen, wenn ich vorher einige Stunden nicht gegessen habe, weil ich Sport gemacht habe oder so. Dann hilft mir aber Wärme und Ruhe sehr gut.
Mein Körper dankt mir dies alles mit einer reinen, glatten Haut, mit einem neuen Körpergefühl, mit Fitness, die ich ja auch durch Sport unterstütze, und mit einem guten Gefühl jeden Tag, Leichtigkeit und Ausgeglichenheit. Ich bin überzeugt, dass alles in einem größeren Zusammenhang steht, alles miteinander verbunden ist.
Wenn ihr Fragen dazu habt, könnt ihr mir gern schreiben.