Der Weg zu mehr Körpergefühl – Räuchern

Je weiter ich meine Reise durchs Leben gehe, desto mehr kommen immer mehr schöne Rituale dazu, wie ich meinen Körper immer besser spüre und wie ich immer besser in meinem Innen bleiben kann. Und genau das ist es, was sich so richtig gut für mich anfühlt. Mein Inneres schützen. Bei mir bleiben. In meiner Mitte ruhen und trotzdem nach außen zu strahlen.

Rauhnachtsset

Ein Weg ist momentan das Räuchern, welches ich nicht neu entdeckt habe, aber es ist wieder aufgeblüht und das schon letzten Herbst. Immer mal wieder habe ich ätherische Öle verdampft. Dies reichte mir aber nicht mehr, weil ich das Stövchen vorbereitet, mit dem Öl bestückt habe und dann immer wieder meinem Alltag nachgegangen bin. Es duftete toll, ja, aber ich suchte dann etwas, um mich gleichzeitig zu zentrieren. Dann bin ich auf ein Räucherset für die Rauhnächte gestoßen und spürte sofort, dass sich dieser Pfad zu mir selbst richtig anfühlt. Also probierte ich es aus und habe es geliebt. Jeden Abend setzte ich mich in Ruhe mit einem Tee gemütlich hin und räucherte die jeweilige Räuchermischung und hielt meine ganz persönlichen Rituale in den Rauhnächten ab. Es war magisch, da es jeden Abend anders räucherte. Manchmal nur ganz wenig und manchmal so wild, dass ich aufpassen musste, dass mir meine Kräuter nicht verbrennen. So zum Beispiel in der dritten Nacht, die für den März des Folgejahres steht. Und wir wissen nun alle, was uns diesen März überrollte. Ich bin übrigens nicht die einzige, die diese Erfahrung mit der dritten Rauhnacht gemacht hat. Sowas finde ich ja total spannend. Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Schreibt es gern mal in die Kommentare unten.

Seither räuchere ich regelmäßig und habe diesen Sommer schon einiges an Kräutern zum Räuchern getrocknet. Ich freue mich schon, meine Salbeisticks zu verräuchern.

Ansonsten habe ich eine feuerfeste Schale gefüllt mit feuerfestem Sand (es darf kein Vogelsand sein), Räucherkohle, Kräuter/Harze/Blüten und eine Feder zum Verwedeln des Rauches.

Räucherschale

Im Grunde ist es ganz einfach. Ich zünde die Räucherkohle an und warte, bis sie komplett durchgeglüht ist. Das erkenne ich daran, dass sich ein weißer Flaum gebildet hat. Dann streue ich die Kräutermischungen auf die Kohle und auch etwas drumherum. Die Kräuter auf der Kohle verräuchern relativ schnell und verbrennen auch rasch. Man kann dem vorbeugen, indem man ganz wenig von dem Sand auf die Kohle streut. So, dass die Kohle noch Luft bekommt. Die Kräuter um die Kohle verräuchern dagegen etwas langsamer, entfalten dennoch ihre wohligen Gerüche.

Salbeisticks

Wenn ich Räume ausräuchere, gehe ich mit der Räucherschale im Uhrzeigersinn umher und verwedel mit der Feder den Rauch in jede Ecke. Mit den Sticks geht das auch gut, da bewege ich den räuchernden Kräuterstick einfach in jede Ecke hinein. Dabei ist wichtig, dass man vor allem in die dunklen Ecken geht, um dort die dunklen Energien zu vertreiben. Nach der Räucherzeremonie lüfte ich das ganze Haus einmal durch und lass alles negative ziehen.

Wenn ich dagegen nur einen sanften Duft im Raum haben möchte, dann räuchere ich gern mit dem Stövchen. Dabei habe ich zwei verschiedene Platten oben zum Auflegen. Zum einen ein Gitter für Kräuter und Blüten. Sollten Harze verräuchert werden, dann nehme ich die geschlossene Platte, da ich später das geschmolzene Harz besser abbekomme. Wärme erzeuge ich mit einem Bienenwachsteelicht vom Imker in der Umgebung. Das riecht zusätzlich wohlig angenehm.

Stövchen

Während ich räuchere, habe ich meist gemütliches Licht und sanfte Musik an. Ich bin ganz bei mir und genieße den Moment. Meistens kann ich mit einem Kohlenstück vier bis fünf mal räuchern. Manchmal räuchere ich dann zwei verschiedene Mischungen, die ich wiederum selbst herstelle oder bei mir in der Nähe in der Wunschtraum Manufaktur (Werbung) fertig gemischt kaufe. Das schöne da ist, dass die Besitzerin die Räuchermischungen in der Klangschale anmischt und die wohligen Töne der Klangschale energetisch mit in die Kräuter fließen lässt. Ihr könnt da übrigens auch im Online-Shop stöbern.

Räuchern in der Wunschtraum Manufaktur

Ich liebe das Räuchern, weil ich in dem Moment wertvolle Zeit mit mir selbst verbringe und meine Gedanken und Energien einfach ziehen lassen kann. Es duftet so wunderbar nach Natur und hilft mir in verschiedenen Situationen ruhig und geerdet zu bleiben. Je nach Räuchermischung. So wirken verschiedene Kräuter/Blüten/Harze auf die Seelen und stärken, beruhigen, zentrieren.

Auf Instagram habe ich ein IGTV für euch zum Thema Räuchern gespeichert. Schaut gern mal rein. Ich freu mich.

Bei Fragen und Anregungen, hinterlasst hier gern einen Kommentar.

Energetische Grüße 😉

Eure Saskia

Wenn eine Freundschaft endet

Jeder hat es aus der einen oder anderen Sicht sicher schon mal erlebt. Eine lieb gewonnene/r Freund/in zieht sich plötzlich zurück oder beendet die Freundschaft sogar ganz offiziell. Oder du hast selbst schon mal dieses Gefühl gehabt, dass du eine Freundschaft lieber beenden möchtest, weil es für dich nicht mehr stimmig war.

So geht eben jeder von uns seinen Weg ganz allein und verändert sich im Laufe des Lebens auf ganz natürliche Weise. Äußere Einflüsse formen unser Inneres. Und unser Inneres ist ganz maßgeblich daran beteiligt, ob Beziehungen zu Menschen funktionieren. Dann kommt eben manchmal der Punkt, an dem genau das bei zwei sich liebenden Menschen passiert. Jeder entwickelt sich fort und plötzlich passt es nicht mehr zusammen. Man versucht alles, diese Freundschaft zu retten, aber am Ende gibt es meist einen, der mehr investiert. Für diesen wird es dann schnell zur Zerreißprobe. Kraft und Energie gehen verloren und ganz zum Schluss fühlt man sich irgendwie blöd.

Ja. Das kann alles passieren und genau dann ist es wichtig, dass man sich Gedanken darüber macht, ob man in diese Freundschaft noch Lebensenergie hinein geben kann und will. Ist die Antwort „Nein“, dann ist es wohl die aufrichtigste Art und Weise, wenn man sich offiziell trennt. Also wenn man seinem/r Freund/in sagt, dass diese Freundschaft nun zu Ende gegangen ist.

Dies kann unglaublich befreiend wirken und wenn man es schafft, dies alles ganz liebevoll und in Frieden zu durchlaufen, dann ist es wohl eine sehr respektvolle Art auch in diesem schmerzhaften Moment miteinander umzugehen.

Mir erging es vor nicht all zu langer Zeit ganz genauso. Ich habe gespürt, dass sich etwas verändert. In mir. In ihr. Und zwischen uns. Es war nicht mehr ausgewogen. Es hat sich nicht mehr stimmig angefühlt. Und das, obwohl wir dachten, dass wir uns nie wieder verlieren. Als wir uns kennenlernten, war es wie Liebe auf den ersten Blick. Seelenverwandtschaft. Wir fühlten uns wie Schwestern. Aber im Laufe der Zeit haben sich unsere Leben drumherum komplett auf den Kopf gestellt. Wir haben dennoch versucht, um diese Freundschaft zu kämpfen. Na klar. Es gab dann trotzdem diesen einen Punkt, an dem es sich trennte. Und ich bin im Frieden damit. Klar habe ich auch schmerzhaft erkennen müssen, in welche Richtung sie sich entwickelt hat und dass dies eben so gar nicht meinem Wesen und meiner Haltung entspricht. Und es ist okay. Es ist ihr Weg, den sie geht. Und ich gehe meinen. Wir waren für eine scheinbar wichtige Phase im Leben verbunden und uns hat diese Verbindung in dieser Zeit auch unglaublich bereichert, doch nun hat es ein Ende und auch das darf sein.

Ich denke lieber mit einem Lächeln an all die schönen Momente zurück, als dass ich Groll und Wut dahin schiebe, was nicht gut gelaufen ist. Ich bin unglaublich dankbar. Für jede Begegnung in meinem Leben, weil mich jeder Mensch, den ich kennenlerne, an mir selbst wachsen lässt. Ich nehme die Erfahrungen und die daraus entstehenden Erkenntnisse an, beleuchte sie von allen Seiten und nehme sie in mich auf. Ganz friedlich und warm. Und das tut mir und meiner Seele so unfassbar gut.

Meine ganz individuelle Ernährung

Ganz lange möchte ich euch schon erzählen, wie ich mich ernähre und warum ich das so mache, da ich immer wieder merke, dass es viele von euch interessiert.

Es war ein langer Prozess hin zu diesem Punkt, weil ich an vielen Hürden vorbei musste, um zu fühlen, was meinem Körper gut tut. Denn das ist für mich die Basis von allem. Mich hinein spüren in mich selbst und darauf zu vertrauen, dass mein Körper mir die Signale sendet, die ich brauche, um mich individuell zu ernähren.

So begann alles vor circa 7 Jahren, als ich mich plötzlich mit heftigsten Bauchkrämpfen im Krankenhaus wiederfand. Diese waren so stark, dass ich kaum mehr etwas mitbekam um völlig schmerzdurchrüttelt zusammensank. Ich konnte weder stehen, noch sitzen, noch denken. Jetzt, nach den beiden natürlichen Geburten, kann ich ganz klar sagen: die Bauchkrämpfe waren um so vieles heftiger. Damals fand man allerdings keinen Grund. Man isolierte mich für drei Tage und gab mir Haferbrei, bis ich wieder entlassen wurde. Danach war eine Zeitlang Ruhe in mir und ich taub für jegliches Ernährungsgefühl.

Als 2014 Hanna und Luis auf die Welt kamen, hat dies so viel in meinem Körper verschoben, dass ich ab da an mit meiner Erkrankung konfrontiert wurde, die sich im Verlauf als chronische Autoimmunerkrankung heraus stellte. Und wieder lag der Fokus auf meinem Darm. Und wieder wurde ich auf meine Ernährung fokussiert, begriff die Zusammenhänge aber noch nicht im Ganzen. Mit Cortison und anderen Mitteln hatte ich die Erkrankung relativ gut im Griff. Allerdings rutschte ich immer wieder in den Schub, sobald wir das Cortison reduzierten.

Als ich nicht mehr wusste, wie es weiter gehen sollte, bekam ich den entscheidenden Tipp von einer sehr erfahrenen Heilpraktikerin. Sie nannte mir am Telefon drei bis vier verschiedene natürliche Mittel, die ich mindestens 6 Wochen hochdosiert nehmen sollte bis eine Besserung eintritt. Und was soll ich sagen: es half. Kein Cortison mehr und ich war in Remission. Es war göttlich. Eine normale Verdauung.

Dann war ich mit Henri schwanger und alles begann von vorn. Zumal ich meine Erkrankung aber kaum im Zaum halten konnte mit den Heilmitteln. Ich kämpfte mich durch schmerzhafte 10 Monate (jeweils 5 Monate vor und nach der Geburt) und erkannte, dass es alleine die Naturheilmittel nicht sein konnten, die mir zu einem beschwerdefreien Leben helfen können.

Also änderte ich radikal meine Ernährung. Ich verzichtete von nun an komplett auf Fleisch, nur Meeresfrüchte und Fisch esse ich ab und zu, weil ich Sushi so sehr liebe. Darüber hinaus lasse ich so gut es geht Milchprodukte weg, ganz selten esse ich mal Käse.

Wie ist meine Ernährung nun zusammen gesetzt?

Meinen Tee und meinen Kaffee trinke ich mit Pflanzenmilch, liebe Sojajoghurt mit Früchten, esse Salat in allen Varianten, ergänze mit Nüssen und Samen, mag Eier ganz gern und achte auf pflanzliche Proteine. Backwaren esse ich schon ganz lange nicht mehr, weil ich dabei schon vor 7 Jahren gemerkt habe, dass sie mir nicht gut tun.

Und bei all dem gibt es trotzdem immer wieder Ausnahmen, wie Eis oder auch mal ein Stück Kuchen. Aber ich merke am nächsten Tag immer, wie es meinem Körper stresst und somit auch mich.

Grundsätzlich esse ich auch viel weniger, weil ich einfach glaube, dass der Mensch gar nicht so viel Essen in dem Maße braucht, wie wir es vielleicht gelernt bekommen haben. Sättigungsbeilagen empfinde ich für mich als völlig überbewertet. Mich sättigen die Nüsse ganz hervorragend. Ich genieße mein Essen langsam und bin überzeugt davon, dass das jeder kann. Achtsam jeden Bissen in sich aufzunehmen. Da entsteht einfach eine Gelassenheit und ein Genuss, der auf ganz natürliche Weise das Sättigungsgefühl aktiviert, welches ja erst nach 20 Minuten einsetzt.

Viele fragen sich jetzt vielleicht, wie ich parallel zu meinen Kindern existieren kann 😀

Ganz ehrlich? Ich mache es mir leicht, indem ich ihnen immer ihr Wunschessen koche und für mich extra etwas mache. Für mich ist das tatsächlich ganz entspannt und stresst mich nicht zusätzlich, weil ich alles gleichzeitig zubereite. So wandern die Gurken am Abend auf den Teller der Kinder, aber eben auch in meinen Salat. Unter der Woche frühstücken sie Müsli und ich esse nichts, weil ich meistens laufen gehe und mittags essen sie ja im Kindergarten. Also ist es meist nur aufs Abendessen beschränkt und da bleibt unsere Küche meist kalt. Also völlig easy. Am Wochenende wählen sie meist Nudeln, Milchreis oder Würstchen, was ich alles nicht mitessen kann und möchte, weil es mir auch einfach nicht schmeckt.

Das ist nämlich ein weiterer Aspekt meiner Ernährungsumstellung. Ich höre viel mehr auf meine Geschmackssinne und esse einfach nicht, was mir nicht zu 100% schmeckt. Und das hat sich enorm reduziert, da ich ja ganz viele Nahrungsmittel roh esse. Dabei erholt sich die Zunge und ist nun wieder viel empfindlicher. Ich genieße Gurken ohne Salz, weil sie pur so viel besser sind.

Und dennoch kommt es immer mal wieder vor, dass ich Bauchkrämpfe habe, weil ich plötzlich etwas nicht vertrage oder die Kombination nicht gut war oder auch der Zeitpunkt des Essens nicht gut war. Ich lerne immer mehr über mich und meinen Körper dabei kennen und bin dankbar, so viel zu reflektieren und zu erkennen. So habe ich zum Beispiel gemerkt, dass es ungut ist, Sushi zu essen, wenn ich vorher einige Stunden nicht gegessen habe, weil ich Sport gemacht habe oder so. Dann hilft mir aber Wärme und Ruhe sehr gut.

Mein Körper dankt mir dies alles mit einer reinen, glatten Haut, mit einem neuen Körpergefühl, mit Fitness, die ich ja auch durch Sport unterstütze, und mit einem guten Gefühl jeden Tag, Leichtigkeit und Ausgeglichenheit. Ich bin überzeugt, dass alles in einem größeren Zusammenhang steht, alles miteinander verbunden ist.

Wenn ihr Fragen dazu habt, könnt ihr mir gern schreiben.

Eine Reise entlang der Chakren

Viele Wege führten zu mir selbst … ich bin alle mit intensiven Emotionen und Gefühlen gegangen. Manche Wege waren sanft heilend und manche Wege waren steinig schmerzend. Und dennoch spüre ich, dass jeder Schritt richtig war. Und ich bin immer noch nicht am Ende meiner Reise zu mir selbst. Ja, wahrscheinlich bin ich das nie, weshalb mir auch immer und immer wieder Dinge begegnen, die mich sofort ansprechen und so in ihren Bann reißen.

Ihr könnt euch vielleicht erinnern, dass ich die Rauhnächte mit Räuchern und einem Rauhnachtsarmband zelebriert habe. Das erste mal in meinem Leben. Ich empfand das als sehr befreiend für mich und ich habe jeden Abend diese Magie genossen. Diese Energie, die sich in den Räumen und um mich herum aufbaute.

Seit ich denken kann, beschäftige ich mich immer wieder mit Heilsteinen. Ich hatte schon als 8 Jährige eine kleine Sammlung zu Hause. Als ich dann nun Anfang des Jahres mit Themen meines Wurzelchakras zu tun hatte, wusste ich, dass ich die Heilsteine mit den Chakren verbinden sollte. Chakren sind Energiebereiche in unserem Körper, die verschieden Lebensthemen in sich vereinen. Jedes speziell für sich. Man kann damit körperlich und seelisch arbeiten und mit verschiedenen Dingen diese Chakrenarbeit unterstützen.

Bei mir waren es nun die Heilsteine, die mich ansprachen. So nahm ich wieder Kontakt mit Claudia von glaenzendes auf und fragte sie, ob sie mir nicht ein solches Chakrenarmband herstellen könnte. Und auch dieser Moment hatte seine Magie, denn sie sagte mir, dass sie gerade mitten in der Planung für ein solches Armband sitzt. Also haben wir noch ein wenig gemeinsam überlegt und es ist ein wunderschöner Begleiter entstanden.

Ich habe mir überlegt, dass ich für euch eine kleine Reise daraus mache. Wenn ihr wollt, könnt ihr diese Reise von einem Chakra zum nächsten auf Instagram @erdenkinder_ begleiten. Ich möchte gern die einzelnen Chakren vorstellen und zu jedem eine kleine Geschichte von mir erzählen und parallel dazu den passenden Heilstein im Armband. Ich freu mich, wenn ihr diesen Weg ein Stückchen mitgeht und für euch hilfreiche Gedanken mitnehmen könnt.

Wenn wir die Füße ganz unten stimulieren, können wir den Kopf ganz oben ausschalten

Schon oft habe ich im Zusammenhang mit meinen Barfußschuhen darüber geschrieben, wie wichtig es ist, dass die Fußreflexzonen etwas zu tun haben. Das geht nicht nur, in dem wir barfuß laufen, sondern auch mit vielen anderen Ideen.

Es ist tatsächlich so, dass wenn wir unsere Füße intensiver stimulieren, wie sonst, dass es unseren Kopf ein Stück freier macht. Das können wir natürlich auf ganz clevere Weise für uns und auch für unsere Kinder in jedem Alter nutzen.

Gerade in den Zeiten von Corona, wo viele mit ihren Kindern daheim sind, brauchen diese neue Reize. Das kann barfuß laufen sein oder auch Fußbäder und Fußmassagen bis hin zu komplexerem Fühlen mit den Füßen.

(Werbung) Vor kurzem habe ich die Taktilen Scheiben bei edumero entdeckt. Das sind zehn große und zehn kleine Scheiben, die man drinnen und draußen benutzen kann. Jede Scheibe hat ein eigenes Relief, welches mit den Füßen ertastet werden kann. Die kleinen Scheiben kann man wunderbar in die Hand nehmen und als Art Memory verwenden. Da wären wir auch schon bei den Spielideen, die wir mit den Taktilen Scheiben hatten.

1. Übung 1: legt euch einen Parcours und lauft barfuß (mit geschlossenen Augen für die Fortgeschrittenen) über die Scheiben und spürt jedes einzelne Relief mit den Füßen.

2. Übung 2: nehmt euch zusätzlich zur Übung 1 eine kleine Scheibe in die Hand, ertastet das Relief und sucht dieses nun mit den Füßen im Parcours.

3. Übung 3: legt die kleinen Scheiben ebenfalls auf den Boden und versucht nun mit verbunden Augen die zusammengehörigen Scheiben zu finden.

4. Übung 4: für mehrere Kinder: verteilt nur 5 große Scheiben im Garten. Nun dürfen die Kids Fanger spielen. Auf den Scheiben ist jeweils ein ZickBereich.

5. Übung 5: die kleinen Scheiben lassen sich hervorragend durch die Wohnung kullern. Wer am weitesten gekullert hat, der gewinnt.

Mit den Taktilen Scheiben kann man auch an kälteren Tagen, an dem die Kinder Schuhe anhaben, einen Pfad im Garten legen, über den die Kids dann drüber laufen oder hüpfen, ohne daneben zu treten. Vielleicht auch auf Zeit. Kombinieren kann man dabei die Taktilen Scheiben auch hervorragend mit den Flusssteinen, die ihr ebenso bei edumero erhaltet.

Die Scheiben sind abwaschbar und lassen sich somit hervorragend von Erde und Schmutz befreien.

Gleichzeitig zu den Fußreflexzonen, die durch die unterschiedlichen Reliefs stimuliert werden, trainieren die Kids ihre Balance und ihre innere Mitte. So könnt ihr auch wunderschöne Ruhe-Übungen machen:

6. Übung 6: das Kind stellt sich barfuß mit beiden Beinen auf die hellgrüne Scheibe (diese reizt mit ihren Noppen die Füße besonders gut). Je nach Alter kann das Kind nun versuchen, auf einem Bein zu stehen. Vielleicht auch auf Zeit, dann ist das andere Bein dran. Für Fortgeschrittene: mit verbundenen Augen.

7. Übung 7: ihr denkt euch für den Pfad eine Geschichte aus, die zu den Reliefs passt. Dann geht das Kind jede einzelne Scheibe ab, während ihr Punkt für Punkt (Scheibe für Scheibe) passend die Geschichte erzählt. Somit kommen mehrere Sinne zum Einsatz: Fühlen und Hören. Und wenn ihr ältere Kinder habt, können sie euch die Geschichte auf dem Rückweg des Pfades rückwärts erzählen. Da wird das Erinnerungsvermögen sehr gut geschult.

Wie ihr sehr gibt es unglaublich viele Ideen zu den Taktilen Scheiben und ich bin mir sicher, dass euch und euren Kids noch viele mehr einfallen. Hin und wieder werde ich über den Sommer verteilt noch mehr Spielideen und Übungen auf Instagram zeigen. Dazu könnt ihr mir dort unter erdenkinder_ gerne folgen.

Die Taktilen Scheiben sind übrigens ein sehr sinnvolles und wertvolles Ostergeschenk und sehen so bunt im Garten neben den Osternestern und Ostereiern ganz wundervoll aus. Außerdem bietet edumero noch ganz viele andere wunderbare Ideen rund um das Thema „einfach spielend lernen“.

Geborgenheit durch Kleidung?

Seit 10 Monaten beschäftige ich mich nun mit dem Thema Körpergefühl. Ganz an der Basis sehe ich da für mich folgende Bereiche, die mir mehr Körpergefühl schenken:

1. Kleidung/Schuhe

2. Schlaf

3. Licht

4. Natur

5. Ernährung

6. Pflegeprodukte

Zum ersten Thema habe ich hier schon mal etwas geschrieben. Ich achte sehr auf nachhaltige Kleidung aus BioBaumwolle und anderen Naturmaterialien, die unter ökologischen Bedingungen hergestellt werden.

Zusätzlich vermittelt mir meine Kleidung allerdings auch noch andere Gefühle. Nämlich ein Wohlgefühl und Geborgenheit. Deshalb trage ich auch nie Sachen, die mich in irgendeiner Weise einengen oder in denen mir kalt ist. Ich mag es äußerst bequem und versuche trotzdem immer ein bisschen Eleganz und Chic hinein zu bringen. Das gelingt mir nicht immer gut, weil ein Kleid aus Merinowolle oder Stulpen aus Schurwolle einfach nicht so richtig sexy sind 😉

Aber ich habe nun etwas entdeckt, was mir richtig gut gefällt und was ich so unterschiedlich binden kann, dass immer wieder ein neuer Look entsteht. Das mag ich ja richtig gern, weil ich damit so viele Möglichkeiten habe.

Ich möchte euch heute MadameKukla vorstellen (Werbung). Eine Kukla ist ein Kleidungsstück, welches ein Kleid, ein Rock oder ein Cape sein kann. Je nach Bindung habt ihr verschiedene Kleider und schließt dieses Kleidungsstück mit einem Clip. Die Kukla und auch die Clips gibt es in verschiedenen Farben. Meist ist sie innen und außen auch andersfarbig, sodass ihr sie drehen kann und sie sich somit noch besser anpasst.

Ihr könnt die Kukla somit ganz individuell binden und tragen und verschiedene Looks kreieren: von sportlich lässig bis zu elegant verspielt. Ihr könnt sie zu Strumpfhosen, Leggins oder Jeans tragen, mit oder ohne Langarmshirt oder im Sommer einfach ohne alles und Highheels, Ballerinas oder Boots. Ihr seid mit einer Kukla wirklich IMMER und zu jeder Gelegenheit gut gekleidet. Ich liebe meine in altrosa und liebäugle jetzt noch mit einer schwarzen 🙂

Wenn ich die Kukla trage, dann fühle ich mich wohl und eingehüllt. Meine Silhouette ist weich und schmeichelhaft, mein Körpergefühl ist ganz gemütlich. Deshalb ziehe ich sie echt so oft an, weil ich mich einfach gut drin fühle – und etwas ganz besonderes ist sie nebenbei auch.

Und damit ihr euch vorstellen könnt, wie das dann aussieht, habe ich euch verschiedene Bindungsmöglichkeiten mal gebunden und fotografiert. Schaut selbst:

Unser Kuschelecken-DIY

Was ist das Essenziellste in unserem Kinderzimmer? Genau. Die Kuschelecke. Schon seit Hanna und Luis auf der Welt sind gibt es bei uns eine und auch hier im neuen Haus habe ich wieder eine Kuschelecke eingerichtet. Etwas kleiner, weil es ja nun mehr Zimmer, dafür allerdings weniger Platz gibt. Weniger kuschelig ist es jedoch keinenfalls.

Schritt für Schritt

So muss unsere Kuschelecke folgende Komponenten haben, damit wir es so richtig kuschelig finden:

1: Ein Schaffell. Zum einen ist dies kuschelig und wärmend, zum anderen ist der Duft nach dem Wollfell entspannend und erdend.

2: Eine Lichterkette, die sanft leuchtet und somit ein Wohlgefühl schafft. Weit weg vom Herbst- und Wintergrau draußen.

3: Ein kuscheliges Kissen, welches die Kinder knautschen können und somit gemütlich liegen.

4: Große Spieltücher in verschiedenen Farben, die an die Seiten oder als Himmel gespannt werden und somit die Gemütlichkeit abrunden. So lassen sich die Farben und deren Wirkweise auch immer wieder wechseln (dazu später mehr).

5: Ein schönes Buch für eine Fantasiereise oder ein spannendes Hörspiel, um vom turbulenten Alltag abschalten zu können.

Los gehts

Als erstes habe ich mir kleine Haken besorgt und diese unter unserer Anhöhe ins Holz gedreht. Daran befestige ich später die Lichterkette und die Tücher. Diese kann man auch wunderbar in eine Wand drehen.

Das Schaffell habe ich dann über ein anders Kissen ausgebreitet, damit die Kinder leicht erhöht liegen können. Das kleine Kuschelkissen lege ich einfach dazu. Das kann sich jedes Kind nehmen, wie es mag.

Wirkung der Farben

Die Tücher wähle ich meist in sehr erdigen, warmen Farben. Heute habe ich mich für ein warmgelbes Tuch entschieden. Dieses wirkt antidepressiv, wärmend und stimmungsfördernd. Aber auch orange und braun nehme ich sehr gern her. Dabei wirkt orange inspirierend und kräftigend und braun beruhigend und stabilisierend.

Lichterketten gibt es in verschiedenen Farben oder auch ganz zurückhaltend in nur einer Farbe. Ich habe mich bewusst für die bunte Lichterkette entschieden, weil ich es schön finde, wenn sie sich etwas abhebt. Außerdem verschwimmen die Farben dann eh etwas, wenn man sie anschaltet und es drumherum dunkel ist.

Im Alltag

Wenn wir in unserer Kuschelecke kuscheln, lese ich gern eine Fantasiereise vor, damit die Kinder ein bisschen in sich gehen und neue Kraft für den restlichen Tag tanken, wenn sie die ganzen Vormittag im Kindergarten gespielt haben. Aber auch spannende Hörbücher fesseln die Gedanken der Kinder und lenken sie oft von Geschwisterstreit und kleinen Frustrationen ab.

Wo gibt’s die Utensilien?

Wenn ihr für eure Kinder auch eine Kuschelecke einrichten wollt, dann kann ich euch folgende Utensilien dafür empfehlen:

1. Schaffell

2. FeenLichterkette

3. Kissen mit Kuschelbezug

4. Buch: Nalumas Fantasiereisen

5. Spieltücher

(Werbung: alle Artikel erhaltet ihr bei Hans Natur)

Es kann so einfach sein, eine Wohlfühloase zu schaffen und die Kinderaugen strahlen zu lassen. Meist sind solche gemütlichen Orte für Nähe und Gemeinsamkeit wertvoller als jedes Geschenk zum spielen. Vielleicht ist es ja sogar eine tolle Geschenkidee.

Die Monster in der Nacht

So langsam wird das Thema auch eines von uns. Lange Zeit ging es gut, aber seitdem Hanna alleine schläft, kommen nachts immer mehr Monster zu Besuch. Monster, die wir so gar nicht gebrauchen können. Da ist alles dabei. Grizzlybären, Schlangen, Wölfe, Feuerameisen, Räuber, Verbrecher, Außerirdische und viele mehr, die Hanna das Einschlafen erschweren.

Luis fürchtet sich vor allem tagsüber, wenn er alleine irgendwo im Haus hingehen soll. Er braucht stets Begleitung.

Unsere täglichen Rituale helfen den Kindern nur bedingt. Solange sie allerdings alle bei mir im großen Bett schlafen, ist alles okay. Das geht nun aber nicht immer, also habe ich mir einiges überlegt, um es Hanna und Luis etwas leichter zu machen. Henri hat da zum Glück noch eine riesengroße Portion Vertrauen.

1. Wir schließen gemeinsam ab. Ganz bewusst öffnen wir die Tür und flüstern in die Nacht, dass nun alle ungebetenen Gäste draußen bleiben dürfen. Dann schließen wir die Haustür zu.

2. Beim Insbettbringen sage ich laut einige Glaubenssätze gemeinsam mit den Kindern: „Ich bin beschützt.“ „Ich bin geborgen.“ „Ich habe einen schönen Traum.“ Auch das stärkt ihr Bewusstsein für die guten Dinge.

3. Wir nutzen das Monsterspray von Aetherio (Werbung), um alles zu schützen. Wir sprühen in jede Ecke und unter jedes Bett. Das vertreibt alle Monster. Gleichzeitig wirkt Lavendel beruhigend und Mandarine schmeichelt süß der Kindernase. Das lässt die Kinder auch nochmal entspannen.

4. Hanna hört zum Einschlafen ein Hörbuch einer starken Mädelsbande. Das findet sie cool und macht sie stark.

5. Zusätzlich hat sie neuerdings ein kleines Nachtlicht, welches ihr hilft, sich zu orientieren. In den letzten 5 Jahren war jegliches Licht eher hinderlich. So schnell ändert sich das.

6. Bei den Jungs bleibe ich zur Einschlafbegleitung dabei, weil mich Henri noch braucht.

7. Tagsüber begleite ich Luis einfach immer überall hin, wenn er wohin möchte, wo er dann alleine wäre. Ich glaube, das ist die entspannteste Variante und diese Phase geht vorbei.

Und bei alle dem ist es mir ein Herzensanliegen, dass ich meine Kinder ernst nehme und nicht auch nur einen Moment beschwichtige oder klein mache. Nein. Sie leben in ihrer Gedankenwelt und ich kann sie nur dann vertrauensvoll stärken, wenn ich sie ehrlich begleite. Nach jeder Vertreibungsaktion frage ich sie, ob es jetzt gut so ist. Wenn nicht, mache ich solange weiter, bis es stimmig für sie ist und sie das Monster nicht mehr sehen.

Auch Fragen beantworte ich offen und ehrlich. Luis fragt mich oft, was ich denn mache, wenn der Räuber zur Tür, zum Fenster, übers Dach oder durchs Schlüsselloch kommt. Daraufhin antworte ich kindlich verständlich mit Hilfe seiner Erinnerung: „Kannst du dich erinnern? Wir haben zugeschlossen.“ „Komm, wir schauen gemeinsam, ob alle Fester zu sind.“ „Der Räuber ist mindestens so groß wie ich und ich passe nicht durchs Schlüsselloch. Schau. (Quetsch, drück, press.)“ 🙂 niemals lächerlich, sondern immer geradlinig mit einer Brise Humor.

Jedes Monster wird hier freundlich ausgeladen oder eben einfach nur mit Monsterspray weggekitzelt. Es werden unsichtbare Schutzwände errichtet und Fenster und Türen verriegelt. Und ganz im Kern, in ihren Herzen, wissen sie, dass ich sie beschütze, was auch immer kommt. Ich geb mein bestes.

Die Positionen im Geschwisterverbund

Schon lange liegt mir ein Thema auf der Seele. Die ganze Zeit habe ich es vor mir her geschoben. Allein deshalb, weil ich mich der Thematik nicht stellen wollte. Weil ich einfach noch nicht bereit war, da hinzuschauen, wo es mir am allermeisten weh tut.

Dafür müsst ihr wissen, dass ich ein gerechtigkeitsliebender Mensch bin und mir Harmonie sehr sehr wichtig im Alltag ist. Ungern lasse ich einen Streit im Raum stehen oder bin nachtragend. Nein, ich versöhne mich gern und ich verzeihe gern.

Nun gut. Nun zum eigentlichen Thema.

Als ich vor mehr als fünf Jahren Mama von Zwillingen wurde, wurde mein Gerechtigkeitssinn auf die Probe gestellt. So schaute ich, dass ich immer allen beiden gleiches zukommen lies. Ich zog sie gleich an, damit niemand kälter oder wärmer als der andere angezogen ist. Ich küsste beide immer gleich viel, damit jeder am Ende des Tages gleich viele Küsschen hatte.

Als sie älter wurden, merkte ich mir, wer wann zu erst dran war, nur allein deshalb, damit der andere beim nächsten Mal der Erste ist.

Irgendwann, als Henri auf die Welt kam, konnte ich nicht mehr. Ich konnte es mir weder merken, noch wollte ich es, weil ich eine Ahnung hatte, dass mich diese Gerechtigkeit begann aufzufressen. Ich konnte es nicht mehr steuern. Alles verschwamm.

Noch dazu kam, dass sich Luis immer durchsetzte. In seiner körperlichen Stärke, in seiner Lautstärke und in seinem Sein. Da hielt ich dagegen, weil ich immer dachte, dass das so nicht sein darf. Es kann doch nicht sein, dass es immer nur nach seinem Willen geht bzw dass er meist der Anführer der Truppe ist.

Und genau DAS war mein Problem. Ich hing in mir fest. Ich konnte dort nicht los lassen. Vielleicht, weil ich immer Einzelkind war und mich genau dieser Thematik nie stellen musste. Ich habe nicht erlebt, wie Geschwister miteinander groß werden. Ich habe diesen Verbund nie gefühlt.

Und dann kam mir diese Frage in den Kopf: Warum um himmels Willen maße ich mir dann an, den Richter der drei zu spielen? Warum?

Und vor allem, wem ist damit geholfen?

Ein einfaches Beispiel: alle drei streiten sich um eine Sache.

Warum gehe ich dort dazwischen und richte darüber, wer diese Sache nun bekommt? Mache ich es für mich, damit endlich Ruhe ist, weil ich das Gestreite nicht aushalten kann. Oder helfe ich damit den Kindern? Aber welchem Kind? Doch nur dem Kind, der die heißgeliebte Sache am Ende in der Hand hält. Und die anderen zwei? Sind doch auch meine Herzenskinder. Warum behandle ICH sie unfair, nur weil ich jetzt glaube, dass der andere diese Sache „verdient“ hat?

Aber wie konnte die Lösung aussehen? Wie komme ich aus dieser Schleife wieder heraus? So sind doch viele Verhaltensweisen auch in mir verankert.

LUIS war es, der mich hinaus führte aus diesem Dilemma. Er stand neben mir und während ich ihn von der Seite anschaute, fragte ich mich, warum ich ihm und auch den anderen zwei nicht einfach vertraute. Warum ich sie nicht einfach über sich selbst entscheiden ließ und sie auf diesem Weg lediglich neutral begleitete. Ich bräuchte doch eigentlich nur beobachten UND die Kinder in ihrer Konstellation akzeptieren. So ist Luis nun mal der Älteste, wenn auch nur mit 9 Minuten Unterschied zu seiner Schwester. Aber immerhin. Er ist der Erstgeborene und er hat auch das Recht dazu. Auch jetzt im Alltag. Also fing ich an, die Kinder auch so gewähren zu lassen. In ihrer Reihenfolge.

Ein zusätzlicher Impuls kam dann vor kurzem von meiner Freundin, die mich bzgl der Tischordnung auf den entscheidenden Gedanken brachte. Wir sitzen falsch. So nahm Luis lange Zeit meine Position ein und ich saß auf der, des jüngsten Kindes. Als ich das dann änderte, fühlte es sich wie von allein völlig richtig an und es war gut so.

Es werden sicherlich noch einige Änderungen in der Zukunft erfolgen, die den Kindern die Chance geben, sich in ihrer Position richtig zu fühlen. So wird auch Luis irgendwann sein eigenes Zimmer bekommen.

Was ich mit dem Text sagen und ausdrücken möchte: kämpft nicht gegen die Reihenfolge eurer Kinder an. Nehmt wahr, wie es ist und gebt dem Raum. So fühlen sich alle in ihrer Position gesehen, die sie sich selbst ausgesucht haben. Nur so könnt ihr zu mehr Frieden in eurer Familie beitragen und nur so kann es ruhiger werden. Jeder hat seine Rolle und jeder darf sie leben. Jeder wird als das gesehen, was er ist.

Die Geburt von Hanna und Luis

Dieser Tag jährt sich nun bald zum 5. Mal und mir ist aufgefallen, dass ich die Geburtsgeschichte der Zwillinge noch nie aufgeschrieben habe. Ich habe in kurzen Auszügen immer mal wieder auf Instagram darüber geschrieben, aber so gänzlich noch nie.

Das möchte ich nun nachholen, weil ich es gern auch für mich selbst noch einmal gedanklich Revue passieren lassen möchte.

Es war der 11. Oktober 2014. An diesem Tag war ich nun schon fast 36 Wochen mit den Zwillingen schwanger. Eine Zeit, die ich niemals zu erreichen glaubte, da ich ab der 25. Schwangerschaftswoche immer wieder mit vorzeitigen Wehen und einem verkürzten Gebärmutterhals kämpfte. In der 28. Woche war es dann sogar so arg, dass ich im Krankenhaus bleiben musste. Ab da an lag ich knapp acht Wochen flach, weil auch der Arzt Angst hatte, dass die zwei sich auf den Weg machen würden. Mit 28 Wochen intrauterin viel zu früh. Als der Arzt mich untersucht, konnte er Luis sein Köpfchen durch den viel zu kurzen Gebärmutterhals schon fühlen und ein wenig nach oben drücken. Es war also tatsächlich knapp. Nach einer Nacht mit starken Wehenhemmern und heftigsten Herzrasen im Kreißsaal, wurde es am nächsten Tag etwas besser. Die Dosis wurde reduziert und ich konnte auf Station. Da lag ich nun für vier Wochen und hatte einen Bärenappetit auf eine ganz bestimmte Haselnusscreme – mein Mann kaufte damals den Bioladen leer 😉

Als die vier Wochen vergangen waren und ich mit Wehenhemmern nach Hause konnte, war es Segen und Fluch zugleich für mich, weil ich mich ärztlich betreut doch irgendwie sicherer fühlte. Das Vertrauen in meinen Körper war verschwunden. Nach weiteren zwei Wochen konnte ich den Wehenhemmer endlich absetzen und es passierte – NICHTS. Das war tatsächlich ungewöhnlich, weil jeder ja nun dachte, ab dem Moment würde es los gehen. So konnte ich noch zwei Wochen komplette Ruhe genießen und ließ mich immer schön mit dem Taxi zu meiner Gynäkologin fahren. Mit dem dicken Bauch passte ich nämlich nicht mal mehr hinters Lenkrad. Es ging einfach nicht 😀

Am besagten 11. Oktober fing ich plötzlich wie fremdgesteuert an zu putzen, Betten zu beziehen und an der Isar entlang zu spazieren. Ich merkte, wie ich mich bewegen wollte und hatte einen richtigen Energieschub. Als wir dann am Abend nach Hause kamen tropfte Fruchtwasser aus Luis seiner Fruchtblase. Ich duschte noch in aller Ruhe und dann fuhren wir ins Krankenhaus. Ganz ruhig, weil tatsächlich kaum Wehen zu spüren waren. Die Nacht war auch eher ruhig. Im Kreißsaal schliefen wir auf dem enorm ungemütlichen Kreißbett und wachten am Morgen mit einem gigantischen Sonnenaufgang auf.

12. Oktober 2014

9:30 Uhr

Die Ärzte entschieden sich, mir eine kleine Anschubser-Tablette an den Muttermund zu legen, da nichts mehr weiter ging und sie bei Zwillingen ungern etwas riskieren wollten. Eine Stunde sollte ich zur Überwachung am CTG bleiben. Dieser viertel Tablette hilft wohl erst nach sechs Stunden so ein bisschen und wird dann erneut gelegt.

10:30 Uhr

Eine Ärztin untersucht mich und befreit mich vom CTG. Nun konnte meinem Kaffee in der Cafeteria nichts mehr im Weg stehen. Sekunden bevor ich aufstehen wollte, ging es los. Wehen des Todes. Aber hallo. Was wäre das geworden, hätte ich mich mit einem Café Latte unter Menschen befunden. Ich möchte es mir nicht ausmalen 😉

Es ging also los. Halleluja habe ich geflucht und meinem Mann alles versprochen, würde er mich nur von diesen Schmerzen befreien. Es überrollte mich so völlig, brachte mich aber auch meinen Kindern näher.

11:30 Uhr

Die Hebamme schlug vor, mir eine warme Badewanne einzulassen, damit ich etwas entspannen könne. Gesagt, getan. So hüpfte ich also – nein, ich quälte mich in diese Wanne. Die Wehen ließen mir kaum eine Pause. Als ich mich niedersetzte, verließ sie den Raum. Ein Fehler 🙂 die erste Presswehe schlug ein wie ein Hammer. Hallo? Was war bitte das? Mein Mann sprang los und brachte lediglich eine Schülerin mit. Sie erkannte den „Ernst“ der Lage nicht wirklich und schlenderte in einer Seelenruhe los, um meine Hebamme zu holen. Ich hatte inzwischen zwei weitere Presswehen. Die Hebamme kam und meinem Mann fiel nichts besseres ein, als auf Toilette zu gehen. Klar, die Blase sollte leer sein, aber er verwechselte da wohl seine Blase mit meiner 🙂

12:00 Uhr

Ich hievte mich auf das Kreißbett, immer wieder von heftigsten Wehen durchgeschüttelt. Plötzlich strömten verschiedenste Menschen in diesen Raum. Noch eine Hebamme, zwei Kinderkrankenschwestern, eine Assistenzärztin, der Oberarzt, zwei Kinderärztinnen hielten sich hinterm Vorhang bereit für die Geburt der Zwillinge. Mein Mann kam zurück und war etwas perplex und fragte, was los sei. „Ihre Kinder kommen auf die Welt.“ In dem Moment war mir klar: „Ich muss jetzt hier alles geben.“

Völlig nackt vor so vielen Menschen lag ich da. Mich bedeckten einzig die CTG-Gurte. So hing ich auf der linken Seite liegend auf dem Kreißbett und hielt mich an einem Tuch fest, was von der Decke hing. Es war sonnengelb und mein einziger Anker, an dem ich mich festkrallte.

Die Wehen waren so arg, dass sie Luis auf die Welt schoben. Millimeter für Millimeter. Die Hebamme half ihm mit ein bisschen Öl am Köpfchen nach.

12:09 Uhr

Luis ist geboren. Er schrie sogleich und wurde auf meinen Wunsch hin erst mal nicht abgenabelt. Die Kinderkrankenschwester untersuchte ihn auf meiner Brust. Mein Mann trennte dann die Nabelschnur und er durfte unter die Wärmelampe für die nächste Untersuchung.

In der Zwischenzeit ließen die Wehen nach, was für Hanna nicht so gut war. Ein Wehenmittel wurde gespritzt und es dennoch nur schleppend ging weiter.

12:28 Uhr

Die Hebamme öffnete die Fruchtblase und mit einem Schwung kam Hanna aus mir heraus gerutscht. Ich spürte sie kaum, weil Luis seiner Schwester schon so schön den Weg ebnete. Sie war blau, schrie und atmete nicht. Sie wurde sofort abgenabelt und kam direkt zur Kinderärztin unter die Wärmelampe. Dort wurde sie durch sanftes klopfen und durch bewegen des kleinen Körpers dazu animiert, ihren ersten Atemzug zu nehmen. Es war kritisch, doch irgendwann gelang es der Ärztin, sie ins Leben zu holen.

Als kurze Zeit später die Plazenten geboren wurden, wussten wir, was los war. Beide Plazenten waren zusammen gewachsen und auf Grund von Luis‘ seiner Geburt löste sich auch Hannas Plazenta bereits von der Gebärmutterwand. Sie war also kurze Zeit unversorgt. Dank des Wehenmittels und der Öffnung der Fruchtblase, ging ihre Geburt zum Glück so schnell, dass wir ihr helfen konnten.

Dennoch schrie sie nicht, sondern schaute mich nur mit ihren großen Kulleraugen an und war sichtlich verwirrt. Hatte doch ihr Bruder dafür gesorgt, dass sie ihre wohlig warme Umgebung verlassen musste. Die vier Wochen mehr im Mutterleib bis zum errechneten Geburtstermin hätten ihr unglaublich gut getan.

Nun waren sie also da. Meine lange und sehnlichst erwarteten Zwillinge.

Das ist heute fast fünf Jahre her und ich bin unendlich dankbar, dass sie trotz aller Widrigkeiten ganz gesunde, willenstarke Kinder sind, die mich täglich herausfordern und mich mit ihrer Liebe segnen.

Die Geburtsgeschichte von Henri.