Schon immer wusste ich, dass wir wieder zurück zum Ursprung streben. Eine plastikfreie Welt werden wir leider nicht mehr haben, aber wir können dazu beitragen, dass es nicht noch schlimmer wird. Das tun viele und das ist gut so.
2018 war das Jahr der Sondierung für mich. Ich habe mich von mir einst wichtigen Personen getrennt. Das tat gut. Das schaffte mir Luft. Auch Luft zum denken. Zum Umdenken. 2019 ist nun für mich ein Jahr der Natürlichkeit. Eben zurück zur Natur. Bewusster Leben. Dazu gehört einiges für mich und ich werde auch an meine ganz persönlichen Grenzen geraten. Das ist aber okay und das darf sein für mich. Vielleicht platzen die Knoten dann im nächsten Jahr. Ich gehe da ganz ohne Druck heran und ich möchte auch authentisch bleiben, denn absolut plastikfrei zu leben, schaffe ich nicht. Ich habe ein Handy, ein Tablet, ich liebe Schokobons und ich nutze Kosmetik, die sich in Plastikbehältern befindet. Vielleicht gibt es für letzteres irgendwann mal eine natürliche Alternative.
Mein erstes Erwachen hatte ich, als ich mit Hanna beim Zahnarzt war und er mir mitgeteilt hat, dass Hanna eine Schmelzstörung und als Folge Kreidezähne hat. Über die Gründe kann man nur mutmaßen. Zum einen liegt es vielleicht an der Antibiose in der Schwangerschaft, zum anderen vielleicht auch an zu viel Plastik in unseren Nahrungsmitteln. So ist ja alles in Plastikbeuteln eingeschweißt und mein schulmedizinischer Zahnarzt ist sich sicher, dass Mikropartikelchen auf die Nahrungsmittel übergehen. Das kann zu schweren Schäden im Körper führen, die wir früher oder später bemerken werden.
Sein Tipp war damals: alles raus aus den Tüten, sobald ich es gekauft habe: Müsli in Glasbehälter umfüllen, Obst und Gemüse auspacken, etc. Gesagt getan. So fing es an.
Aber einen gewissen Ökotick konnte ich auch vorher nicht verbergen.

So nahm es seinen Lauf, dass ich alles mögliche hier zu Hause umstellte. Ich kaufte Edelstahltrinkröhrchen, Bambuswattestäbchen, Bienenwachstücher, feste Seifen, sammelte alle möglichen Glasbehälter, um sie zu füllen und um alles mögliche darin aufzubewahren. Baumwolltücher, Holzbürsten und Co. benutzen wir hier schon ganz lange und auch das Wickeln mit Stoffwindeln habe ich liebend gern gemacht – bis Henri kam. Er hasst sie. Ein großer Wermutstropfen für mich.
Langsam taste ich mich auch an das Selbermachen heran. Lippenbalsam, Bienenwachstücher, Waschmittel, Spülmittel, Klarspüler, … gehen super einfach und man weiß, was drin ist.
Plastikreduziert heißt für mich eben nicht nur weniger Plastik kaufen und wegwerfen. Sondern auch, meine Nahrungsmittel nicht in Plastik lagern. Also habe ich meine Küche knallhart reduziert. Alle möglichen Plastikbehälter habe ich an Menschen weiter gegeben, die sie brauchen und die bewusst anders leben, als ich. So sind ein paar wenige Edelstahlbehälter eingezogen (tolle Sachen gibt es hier: Grüner Store). Ansonsten wird alles in Gläsern gelagert, deren Inhalte wir verbraucht haben. Edelstahlflaschen für die Kinder haben wir auch schon länger. Getränke aus Plastikbechern/flaschen schmecken irgendwie seltsam, habe ich bemerkt.

Außerdem achte ich schon sehr lange darauf, dass sich in unseren Kleidungsstücken kein Polyester befindet. Alltagskleidung besteht bei uns zu 100% aus Baumwolle oder Wolle. Bei Spezialkleidung, wie Regensachen, lässt es sich leider nicht vermeiden. Oder habt ihr Tipps? Dann schreibt mir gern.
Das Kinderzimmer ist für mich leider auch eine große Herausforderung, die ich wohl nicht meistern werde. So habe ich jahrelang Ostheimerfiguren gesammelt, aber spielen wollte damit keiner. Hier sind LE*O, Playm*bil und Schle*ch sowie Ton*eboxen, I*EARegale und -teppiche sehr beliebt und es wäre wohl fatal, wenn ich das aussortieren würde. So schaue ich lieber bei den Schlafplätzen, dass sie so natürlich wie möglich sind. Betten sind aus unbehandeltem Fichtenholz (Zwergenmöbel), Bettdecken aus Kamelflaumhaar (Allnatura) und die Bettwäsche aus BioBaumwolle (Allnatura und Hessnatur). Lest dazu gern auch hier.

So sind Bad und Küche zur Zeit meine Hauptschauplätze, um Plastik zu reduzieren. Alles andere folgt weiterhin nach und nach. Ich bin gespannt, wo ich Ende diesen Jahres stehen werde und welches Resümee ich dann ziehe. Bis dahin folgen noch elf Monate, in denen ich hier bei uns einiges ändern werde. Dazwischen kommt der Umzug ins neue Haus und auch diesen werde ich nutzen, um vieles zu optimieren. Es bleibt also spannend.