Geschwister im Kindergarten trennen

Vor gut einem Jahr habe ich schon einmal über dieses Thema geschrieben. Hier könnt ihr nachlesen, welche Gedanken ich zum Thema „Zwillinge im Kindergarten trennen“ hatte.

Nur heute soll es im Allgemeinen um Geschwister gehen. Ist es sinnvoll oder nicht? Damit möchte ich mich aus meiner Sicht als 3fach-Mama beschäftigen.

Aktuelle Situation

Die aktuelle Situation ist folgende: In unserem Kindergarten gibt es zwei Gruppen, in die Hanna und Luis aufgeteilt wurden, was beide sehr gut verkraftet haben. Der Kindergarten arbeitet nach einem teiloffenen Konzept. Das bedeutet, dass sich Hanna und Luis im Kindergartenalltag besuchen dürfen, wenn sie sich brauchen. Das finde ich sehr schön, weil sie sich somit einfach auch ein Stück weit haben, obwohl jeder in seiner Gruppe den Anschluss gefunden hat.

Nun wurde Henri ebenfalls in diesem Kindergarten eingewöhnt. Er geht in Hannas Gruppe, was sehr gut läuft. Allerdings ist es so, dass Henri sehr schüchtern ist und im Kindergarten kaum spricht.

Das erste Mal wurde Henri vor Corona eine Woche lang eingewöhnt. Dann waren wir 3 Monate im Lockdown zu Hause. Anschließend war er 6 Wochen im Kindergarten, dann folgten 3 Wochen Sommerferienschließung des Kindergartens und nun geht er seit Anfang September wieder.

Das Vorhaben des Kindergartens

Nun kommt folgendes Vorhaben: Henri soll nun in eine 3. Gruppe, die außerhalb in einem Container entstanden ist, eingewöhnt werden. Das wäre eigentlich genau genommen die 4. Eingewöhnung innerhalb eines halben Jahres.

Meine Sicht als Mama

Meine Sicht als Mama zu dieser Situation: Ich werde dieses Vorhaben der Erzieherinnen unterbinden. Warum? Weil ich einen erneuten Wechsel Henri nicht zumuten möchte. Zum einen wechselt er komplett die Räumlichkeiten und zum anderen geht seine Bezugsbetreuerin nicht mit in die neue Gruppe.

Klar, jetzt könnte man sagen, dass es ihm gut tun würde, weil er autark von seinen Geschwistern ist. Ja, würde ich auch denken, wenn er nicht ein solch sensibles Kind wäre. Ein selbstbewusstes Kind würde die Situation vermutlich locker rocken. Ich denke aber, dass dieser erneute Wechsel Henri mehr schaden als gut tun würde.

Solche Entscheidungen sind sicherlich nicht immer leicht und bedürfen den Betrachtungswinkel aus verschiedenen Richtungen. So steht demnächst ein Gespräch mit den Erzieherinnen an, die mir ihre Gründe für dieses Vorhaben erläutern sollen.

Bei Hanna und Luis habe ich gesehen, dass es gut gegangen ist. Ja, aber die Bedingungen sind ganz andere. Hanna und Luis sind in einem Haus und sie hatten nicht eine solche Eingewöhnungs-Odyssee hinter sich. Noch dazu sind sie von ihren Charakteren ganz anders.

Warum ist es mir so wichtig, dass Henri bei Hanna bleibt?

Mir geht es gar nicht unbedingt darum, dass Henri bei seiner Schwester in der Gruppe bleibt. Mir gehts viel mehr darum, dass ich ihm nicht noch einen Wechsel zumuten möchte. Seine Bezugserzieherin ist dann nicht mehr da, diese braucht er aber immer noch jeden Morgen. Sie holt ihn von der Gruppenraumtür ab und nimmt ihn kurz in den Arm. Dies ist ein liebgewonnenes Ritual für ihn. Allein daran sieht man, dass er noch nicht zu 100% im Kindergarten angekommen ist bzw er sich noch etwas schwer tut mit dem täglichen Start. Ich vermute, dass es ihm noch schwerer fallen wird, wenn er dann tagsüber in diese andere Gruppe wechseln muss.

Darüber hinaus bereitet mir es Sorge, dass er eben so sensibel und schüchtern ist und diese neue Erzieherin nicht wirklich an sich heran lässt. Der Wechsel würde einer kompletten Eingewöhnung gleichen und das ist meines Erachtens nach nicht fair Henri gegenüber.

Das ist jetzt eine reine Darstellung einer Mama, die behaupten kann, dass sie ihre Kinder sehr gut kennt und einschätzen kann, welche Auswirkungen diese „Umsetzung“ auf ihr jüngstes Kind haben wird. Ich bin gespannt, welche schlüssige Gründe der Kindergarten anbringt, dass es in dieser Situation dem Kind mehr Nutzen als Schaden bringt. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Mich würde natürlich sehr freuen, wenn ihr eure Gedanken hier unten in die Kommentare schreibt und mir damit Impulse gebt.

Liebe Sonnengrüße

Eure Saskia

Nach der Trennung friedvoll bleiben

Eine Trennung ist ein heftiges Erlebnis im Leben eines Kindes, keine Frage. Allerdings muss es nicht immer traumatisierend sein. Vor allem dann nicht, wenn beide Elternteile es schaffen, ihr Ego liebevoll zurück zu halten. Das kann gelingen, tut es leider aber in den meisten Fällen nicht.

Wenn sich beide gleichermaßen dafür entscheiden, sich zu trennen oder wenn der Verlassene es schafft, die Situation zu akzeptieren, hat die AfterFamilyKonstellation ganz gute Chancen. Meist jedoch kommt die/der Verlassene in einen Strudel aus Verletztheit, Wut, Egozentrik und unendlicher Trauer über das Ende der Beziehung. Wenn die/der Verlassene dies dann auch noch auf die Kinder überträgt, ist ein liebevolles Auseinandergleiten der Kernfamilie kaum mehr möglich.

Das zeigt, wie wichtig es ist, eine friedvolle Trennung zu forcieren. Denn das ist nicht das Ende, wenn Kinder im Spiel sind.

Die nächste Phase ist das Alltagsleben der Beteiligten. Ein völlig neuer Ablauf für die Elternteile und die Kinder, da Betreuungsphasen geklärt und gelebt werden müssen. Wichtige Entscheidungen, welches Modell man leben möchte. Und eben dann auch die Umsetzung dieser Entscheidungen, die von allen ein enormes Durchhaltevermögen abverlangt, weil es im Alltag eben oft nicht so einfach ist. Für keinen.

Wenn es allerdings die Elternteile geschafft haben, sich friedvoll zu trennen, werden Absprachen und gegenseitige Hilfe viel geschmeidiger möglich sein.

Irgendwann kommt dann ein entscheidender Punkt, an dem das eigene Ego nochmal stark gefordert ist. Nämlich dann, wenn auf der einen oder anderen Seite ein/e neue/r Partner/in ins Leben tritt. Auch da ist eine entspannte Ausgangslage eine wunderbare Basis, um diese neuen Menschen vertrauensvoll in dieses AfterFamilyUmfeld einzuführen. Es bedarf Absprachen der Elternteile, wie und wann die/der neue Partner/in die gemeinsamen Kinder kennenlernt. Vielleicht ist es hilfreich, dass sich zunächst die Erwachsenen kennenlernen, damit man ein Gefühl dafür entwickeln kann, mit wem die Kinder nun ab und an zusammen sind und ihre Zeit verbringen. Das ist entscheidend für Vertrauen und ein gutes Gefühl. Vielleicht hat man ja auch Bedenken, Fragen oder gar „Bedingungen“. Das alles gehört in ein vertrauensvolles Gespräch zwischen den Elternteilen. Alles darf offen kommuniziert werden. Allein schon deshalb, um ungute Gefühle von den Kindern fernzuhalten.

Denn das Ego spielt und oft ein Schnippchen, indem es uns glauben machen möchte, dass wir uns beweisen müssten vor der/m neuen Partner/in. Nicht selten artet dies in einer Art Wettkampf aus, unter dem allerdings auch die Kinder leiden, nicht nur man selbst. Deshalb ist es so grundlegend, sich selbst klar bewusst zu machen, dass die/der neue Partner/in kein/e Ersatzmama oder Ersatzpapa ist. Auch das sollte vorher zwischen den Elternteilen und auch mit den Kindern kommuniziert werden, damit sich niemand weder in eine ungute Rolle gedrängt fühlt oder diese Rolle für sich behaupten möchte. All dies wären Störfelder für die AfterFamily.

Und dann kommt diese Zeit, in der man allein daheim sitzt und die Kinder beim anderen Elternteil und dessen neuer/m Partner/in sind. Wie geht man nun damit um? Es gibt sicherlich viele verschiedene Herangehensweisen. Diese sind so individuell, wie man selbst auch. Die innere Haltung spielt dabei eine große Rolle. Man kann sich freuen für die Kinder, dass ein neuer Mensch ihr Leben bereichert und neue Impulse bringt. Man kann ihnen eine gute Zeit wünschen und die eigene Zeit für sich genießen, etwas schönes unternehmen, Kraft tanken, um dann ausgeglichener zu sein, wenn die Kinder zurück kommen. Man kann sie ehrlich neugierig und offen fragen, was sie erlebt haben. Auch da darf man das eigene Ego gern liebevoll in die Arme nehmen und ihm sagen, dass alles gut ist.

Ist die ganze Situation allerdings nicht so romantisch, wie in meinem Beispiel dargestellt, dann sollte man dringend darüber nachdenken, sich beraten zu lassen. Allein schon zum Wohle der Kinder. Gespräche zwischen den Elternteilen sind dabei auch die Basis, wenn es möglich ist. Wenn nicht, sollte man Hilfe von Außen annehmen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Mediatoren, Therapeuten, Beratungsstellen.

Von Herzen wünsche ich euch, dass ihr euren Weg gemeinsam findet, auch wenn ihr getrennt seid, denn eine Trennung ist meist nicht für immer.

Gern könnt ihr hier auch über meine friedvolle Trennung nachlesen.

Sonnengruß

Eure Saskia

Ein Update – knapp eineinhalb Jahre nach der Trennung

Wie gehts uns? Was hat sich in der Zwischenzeit verändert? Wie ist das Leben? Wie sehen unsere Routinen aus? Das sind Fragen, die einige von euch immer wieder interessieren und ich werde mir heute mal die Zeit nehmen, euch davon zu erzählen, wie es inzwischen hier bei uns so aussieht und was sich seit der Trennung alles verändert hat.

Wie gehts uns?

Ganz vorab: uns geht es super. Ja, auch als alleinerziehende Mama kann ich das sagen, weil ich unser Leben hier genau so gestalte. So, dass es uns nur gut gehen kann. Wir sind alle vier sehr entspannt und genießen unsere Zeit. Es gibt keine regelmäßigen Termine, die uns stressen. Ich denke, das kommt mit der Schule dann von ganz alleine, dass die Kids gewissen Hobbies nachgehen. Bis jetzt haben sie da noch kein Interesse geäußert, was ich sehr entspannt finde.

Wir wuseln uns natürlich durch ganz normale Geschwisterstreits, Trotzphasen und allgemeine Unstimmigkeiten im Familienleben. Und dennoch kann ich sagen, dass dies hier alles sehr moderat ist. Ich würde sagen, wir führen ein schönes WG-Leben.

Was hat sich in der Zwischenzeit verändert? Wie ist das Leben?

Viel verändert hat sich eigentlich nicht. Es haben sich gute und wertvolle Routinen gefunden, welches uns das Leben als Eltern leichter macht. So gibt es feste Papazeiten. Jedes zweite Wochenende sind die drei bei ihrem Papa und jeden Mittwoch über Nacht. Das schenkt mir auch wichtige Freiheiten, um vom sonstigen „Kinderwahnsinn“ etwas durchschnaufen zu können. Das brauche ich nämlich dringend, auch wenn ich das alles sehr gern und mit viel Ruhe mache. Ich genieße diese Alleine-Zeit aber auch sehr, weil ich diese als notwendig empfinde. Außerhalb der Papazeit bin ich ja rund um die Uhr alleine für die Kids da und habe niemanden, der mich im Alltag unterstützt. Das finde ich grundsätzlich voll in Ordnung, weil das gemeinsame Leben hier relativ gut klappt und trotzdem ist es halt so, dass alle drei noch relativ klein sind.

Allerdings wird es ab Oktober noch mal aufregend anders, wenn ich dann wieder Teilzeit ins Arbeitsleben eintauche. Darauf freue ich mich sehr, weil ich tatsächlich den Einsatzort so bekommen habe, wie ich es mir gewünscht habe. Welch ein riesen Glück. Ich bin dann drei Tage in der Woche arbeiten und meinen Kiddies sehr nah. Kann innerhalb von 10 Minuten mit dem Fahrrad am Kindergarten sein. Das entspannt mich ungemein. Wäre ich in München geblieben, hätte mich das zum einen sehr viel Fahrtzeit und auch viele Fahrtkosten bedeutet. Täglich zwei Stunden pendeln wäre unmöglich gewesen. Umso schöner ist es nun und dafür bin ich sehr dankbar.

Wie sehen unsere Routinen aus?

Derzeit ist es noch ein sehr ruhiges Leben. Wir stehen jeden Tag gegen 6:30 Uhr auf, ziehen uns im Badezimmer an und frühstücken dann in aller Ruhe. Während die Kinder dann meistens noch eine zeitlang spielen, bereite ich Brotzeit und Getränke für den Kindergarten zu. Dann gehen wir gegen 7:45 Uhr aus dem Haus in Richtung Kindergarten. Wenn dann alle Kids verabschiedet und in ihren Gruppen sind, gehe ich meistens eine Runde laufen, um mich auszupowern. Danach ist Haushalt/Einkaufen/Termine angesagt. So ein Haus braucht ja auch seine Pflege und jetzt gen Herbst auch der Garten. Ich liebe es, wenn es nachher dann alles schön und ordentlich ist.

Gegen 14:30 Uhr hole ich die Kinder dann wieder vom Kindergarten ab und wir chillen den Nachmittag am See, wenn es schön ist oder spielen zu Hause oder bei Freunden.

Am Abend hat auch bei uns alles seinen festen Ablauf. Wir essen zu Abend, wobei die Kids da gern am Sofa ihre Brotzeit naschen, was völlig okay für mich ist. Sie schauen nebenbei etwas TV und ich decke den Frühstückstisch. Halb acht gehen wir dann ins Bad und wenn diese Zahnputzroutine mit Schlafanzug, Toilette, etc geschafft ist, schaffe ich alle in ihr Bett. Einen nach dem anderen. Erst Luis, dann Hanna und zum Schluss Henri, weil dieser noch meine Einschlafbegleitung braucht. Allerdings gehe ich danach meist noch zu Luis kuscheln, weil auch er es genießt, wenn ich ihn in den Schlaf kuschel. Nur Hanna mag gern allein einschlafen und ist dies auch meist schon nach fünf Minuten.

Danach beginnt mein Abend, an dem ich manchmal noch etwas Sport mache, etwas lese, eine Runde räuchere oder auch einfach nur ins Bett gehe und dort die Ruhe und Stille genieße.

Also alles in allem kann man sagen, ist hier alles sehr ausgeglichen, in der Mitte und entspannt, was mir das Alleinerziehendsein sehr leicht macht, auch wenn es echt eine Herausforderung an mich als Mensch ist. Ich habe meine Wege gefunden, wie ich in Balance bleibe, was mal mehr, mal weniger gut funktioniert. Ihr könnt gern hier nachlesen, wenn euch dieses Thema interessiert.

Herzliche Grüße

Eure Saskia

Hier nochmal zum Nachlesen: Meine friedvolle Trennung

Wenn wir die Füße ganz unten stimulieren, können wir den Kopf ganz oben ausschalten

Schon oft habe ich im Zusammenhang mit meinen Barfußschuhen darüber geschrieben, wie wichtig es ist, dass die Fußreflexzonen etwas zu tun haben. Das geht nicht nur, in dem wir barfuß laufen, sondern auch mit vielen anderen Ideen.

Es ist tatsächlich so, dass wenn wir unsere Füße intensiver stimulieren, wie sonst, dass es unseren Kopf ein Stück freier macht. Das können wir natürlich auf ganz clevere Weise für uns und auch für unsere Kinder in jedem Alter nutzen.

Gerade in den Zeiten von Corona, wo viele mit ihren Kindern daheim sind, brauchen diese neue Reize. Das kann barfuß laufen sein oder auch Fußbäder und Fußmassagen bis hin zu komplexerem Fühlen mit den Füßen.

(Werbung) Vor kurzem habe ich die Taktilen Scheiben bei edumero entdeckt. Das sind zehn große und zehn kleine Scheiben, die man drinnen und draußen benutzen kann. Jede Scheibe hat ein eigenes Relief, welches mit den Füßen ertastet werden kann. Die kleinen Scheiben kann man wunderbar in die Hand nehmen und als Art Memory verwenden. Da wären wir auch schon bei den Spielideen, die wir mit den Taktilen Scheiben hatten.

1. Übung 1: legt euch einen Parcours und lauft barfuß (mit geschlossenen Augen für die Fortgeschrittenen) über die Scheiben und spürt jedes einzelne Relief mit den Füßen.

2. Übung 2: nehmt euch zusätzlich zur Übung 1 eine kleine Scheibe in die Hand, ertastet das Relief und sucht dieses nun mit den Füßen im Parcours.

3. Übung 3: legt die kleinen Scheiben ebenfalls auf den Boden und versucht nun mit verbunden Augen die zusammengehörigen Scheiben zu finden.

4. Übung 4: für mehrere Kinder: verteilt nur 5 große Scheiben im Garten. Nun dürfen die Kids Fanger spielen. Auf den Scheiben ist jeweils ein ZickBereich.

5. Übung 5: die kleinen Scheiben lassen sich hervorragend durch die Wohnung kullern. Wer am weitesten gekullert hat, der gewinnt.

Mit den Taktilen Scheiben kann man auch an kälteren Tagen, an dem die Kinder Schuhe anhaben, einen Pfad im Garten legen, über den die Kids dann drüber laufen oder hüpfen, ohne daneben zu treten. Vielleicht auch auf Zeit. Kombinieren kann man dabei die Taktilen Scheiben auch hervorragend mit den Flusssteinen, die ihr ebenso bei edumero erhaltet.

Die Scheiben sind abwaschbar und lassen sich somit hervorragend von Erde und Schmutz befreien.

Gleichzeitig zu den Fußreflexzonen, die durch die unterschiedlichen Reliefs stimuliert werden, trainieren die Kids ihre Balance und ihre innere Mitte. So könnt ihr auch wunderschöne Ruhe-Übungen machen:

6. Übung 6: das Kind stellt sich barfuß mit beiden Beinen auf die hellgrüne Scheibe (diese reizt mit ihren Noppen die Füße besonders gut). Je nach Alter kann das Kind nun versuchen, auf einem Bein zu stehen. Vielleicht auch auf Zeit, dann ist das andere Bein dran. Für Fortgeschrittene: mit verbundenen Augen.

7. Übung 7: ihr denkt euch für den Pfad eine Geschichte aus, die zu den Reliefs passt. Dann geht das Kind jede einzelne Scheibe ab, während ihr Punkt für Punkt (Scheibe für Scheibe) passend die Geschichte erzählt. Somit kommen mehrere Sinne zum Einsatz: Fühlen und Hören. Und wenn ihr ältere Kinder habt, können sie euch die Geschichte auf dem Rückweg des Pfades rückwärts erzählen. Da wird das Erinnerungsvermögen sehr gut geschult.

Wie ihr sehr gibt es unglaublich viele Ideen zu den Taktilen Scheiben und ich bin mir sicher, dass euch und euren Kids noch viele mehr einfallen. Hin und wieder werde ich über den Sommer verteilt noch mehr Spielideen und Übungen auf Instagram zeigen. Dazu könnt ihr mir dort unter erdenkinder_ gerne folgen.

Die Taktilen Scheiben sind übrigens ein sehr sinnvolles und wertvolles Ostergeschenk und sehen so bunt im Garten neben den Osternestern und Ostereiern ganz wundervoll aus. Außerdem bietet edumero noch ganz viele andere wunderbare Ideen rund um das Thema „einfach spielend lernen“.

Geborgenheit durch Kleidung?

Seit 10 Monaten beschäftige ich mich nun mit dem Thema Körpergefühl. Ganz an der Basis sehe ich da für mich folgende Bereiche, die mir mehr Körpergefühl schenken:

1. Kleidung/Schuhe

2. Schlaf

3. Licht

4. Natur

5. Ernährung

6. Pflegeprodukte

Zum ersten Thema habe ich hier schon mal etwas geschrieben. Ich achte sehr auf nachhaltige Kleidung aus BioBaumwolle und anderen Naturmaterialien, die unter ökologischen Bedingungen hergestellt werden.

Zusätzlich vermittelt mir meine Kleidung allerdings auch noch andere Gefühle. Nämlich ein Wohlgefühl und Geborgenheit. Deshalb trage ich auch nie Sachen, die mich in irgendeiner Weise einengen oder in denen mir kalt ist. Ich mag es äußerst bequem und versuche trotzdem immer ein bisschen Eleganz und Chic hinein zu bringen. Das gelingt mir nicht immer gut, weil ein Kleid aus Merinowolle oder Stulpen aus Schurwolle einfach nicht so richtig sexy sind 😉

Aber ich habe nun etwas entdeckt, was mir richtig gut gefällt und was ich so unterschiedlich binden kann, dass immer wieder ein neuer Look entsteht. Das mag ich ja richtig gern, weil ich damit so viele Möglichkeiten habe.

Ich möchte euch heute MadameKukla vorstellen (Werbung). Eine Kukla ist ein Kleidungsstück, welches ein Kleid, ein Rock oder ein Cape sein kann. Je nach Bindung habt ihr verschiedene Kleider und schließt dieses Kleidungsstück mit einem Clip. Die Kukla und auch die Clips gibt es in verschiedenen Farben. Meist ist sie innen und außen auch andersfarbig, sodass ihr sie drehen kann und sie sich somit noch besser anpasst.

Ihr könnt die Kukla somit ganz individuell binden und tragen und verschiedene Looks kreieren: von sportlich lässig bis zu elegant verspielt. Ihr könnt sie zu Strumpfhosen, Leggins oder Jeans tragen, mit oder ohne Langarmshirt oder im Sommer einfach ohne alles und Highheels, Ballerinas oder Boots. Ihr seid mit einer Kukla wirklich IMMER und zu jeder Gelegenheit gut gekleidet. Ich liebe meine in altrosa und liebäugle jetzt noch mit einer schwarzen 🙂

Wenn ich die Kukla trage, dann fühle ich mich wohl und eingehüllt. Meine Silhouette ist weich und schmeichelhaft, mein Körpergefühl ist ganz gemütlich. Deshalb ziehe ich sie echt so oft an, weil ich mich einfach gut drin fühle – und etwas ganz besonderes ist sie nebenbei auch.

Und damit ihr euch vorstellen könnt, wie das dann aussieht, habe ich euch verschiedene Bindungsmöglichkeiten mal gebunden und fotografiert. Schaut selbst:

Die Geburt von Hanna und Luis

Dieser Tag jährt sich nun bald zum 5. Mal und mir ist aufgefallen, dass ich die Geburtsgeschichte der Zwillinge noch nie aufgeschrieben habe. Ich habe in kurzen Auszügen immer mal wieder auf Instagram darüber geschrieben, aber so gänzlich noch nie.

Das möchte ich nun nachholen, weil ich es gern auch für mich selbst noch einmal gedanklich Revue passieren lassen möchte.

Es war der 11. Oktober 2014. An diesem Tag war ich nun schon fast 36 Wochen mit den Zwillingen schwanger. Eine Zeit, die ich niemals zu erreichen glaubte, da ich ab der 25. Schwangerschaftswoche immer wieder mit vorzeitigen Wehen und einem verkürzten Gebärmutterhals kämpfte. In der 28. Woche war es dann sogar so arg, dass ich im Krankenhaus bleiben musste. Ab da an lag ich knapp acht Wochen flach, weil auch der Arzt Angst hatte, dass die zwei sich auf den Weg machen würden. Mit 28 Wochen intrauterin viel zu früh. Als der Arzt mich untersucht, konnte er Luis sein Köpfchen durch den viel zu kurzen Gebärmutterhals schon fühlen und ein wenig nach oben drücken. Es war also tatsächlich knapp. Nach einer Nacht mit starken Wehenhemmern und heftigsten Herzrasen im Kreißsaal, wurde es am nächsten Tag etwas besser. Die Dosis wurde reduziert und ich konnte auf Station. Da lag ich nun für vier Wochen und hatte einen Bärenappetit auf eine ganz bestimmte Haselnusscreme – mein Mann kaufte damals den Bioladen leer 😉

Als die vier Wochen vergangen waren und ich mit Wehenhemmern nach Hause konnte, war es Segen und Fluch zugleich für mich, weil ich mich ärztlich betreut doch irgendwie sicherer fühlte. Das Vertrauen in meinen Körper war verschwunden. Nach weiteren zwei Wochen konnte ich den Wehenhemmer endlich absetzen und es passierte – NICHTS. Das war tatsächlich ungewöhnlich, weil jeder ja nun dachte, ab dem Moment würde es los gehen. So konnte ich noch zwei Wochen komplette Ruhe genießen und ließ mich immer schön mit dem Taxi zu meiner Gynäkologin fahren. Mit dem dicken Bauch passte ich nämlich nicht mal mehr hinters Lenkrad. Es ging einfach nicht 😀

Am besagten 11. Oktober fing ich plötzlich wie fremdgesteuert an zu putzen, Betten zu beziehen und an der Isar entlang zu spazieren. Ich merkte, wie ich mich bewegen wollte und hatte einen richtigen Energieschub. Als wir dann am Abend nach Hause kamen tropfte Fruchtwasser aus Luis seiner Fruchtblase. Ich duschte noch in aller Ruhe und dann fuhren wir ins Krankenhaus. Ganz ruhig, weil tatsächlich kaum Wehen zu spüren waren. Die Nacht war auch eher ruhig. Im Kreißsaal schliefen wir auf dem enorm ungemütlichen Kreißbett und wachten am Morgen mit einem gigantischen Sonnenaufgang auf.

12. Oktober 2014

9:30 Uhr

Die Ärzte entschieden sich, mir eine kleine Anschubser-Tablette an den Muttermund zu legen, da nichts mehr weiter ging und sie bei Zwillingen ungern etwas riskieren wollten. Eine Stunde sollte ich zur Überwachung am CTG bleiben. Dieser viertel Tablette hilft wohl erst nach sechs Stunden so ein bisschen und wird dann erneut gelegt.

10:30 Uhr

Eine Ärztin untersucht mich und befreit mich vom CTG. Nun konnte meinem Kaffee in der Cafeteria nichts mehr im Weg stehen. Sekunden bevor ich aufstehen wollte, ging es los. Wehen des Todes. Aber hallo. Was wäre das geworden, hätte ich mich mit einem Café Latte unter Menschen befunden. Ich möchte es mir nicht ausmalen 😉

Es ging also los. Halleluja habe ich geflucht und meinem Mann alles versprochen, würde er mich nur von diesen Schmerzen befreien. Es überrollte mich so völlig, brachte mich aber auch meinen Kindern näher.

11:30 Uhr

Die Hebamme schlug vor, mir eine warme Badewanne einzulassen, damit ich etwas entspannen könne. Gesagt, getan. So hüpfte ich also – nein, ich quälte mich in diese Wanne. Die Wehen ließen mir kaum eine Pause. Als ich mich niedersetzte, verließ sie den Raum. Ein Fehler 🙂 die erste Presswehe schlug ein wie ein Hammer. Hallo? Was war bitte das? Mein Mann sprang los und brachte lediglich eine Schülerin mit. Sie erkannte den „Ernst“ der Lage nicht wirklich und schlenderte in einer Seelenruhe los, um meine Hebamme zu holen. Ich hatte inzwischen zwei weitere Presswehen. Die Hebamme kam und meinem Mann fiel nichts besseres ein, als auf Toilette zu gehen. Klar, die Blase sollte leer sein, aber er verwechselte da wohl seine Blase mit meiner 🙂

12:00 Uhr

Ich hievte mich auf das Kreißbett, immer wieder von heftigsten Wehen durchgeschüttelt. Plötzlich strömten verschiedenste Menschen in diesen Raum. Noch eine Hebamme, zwei Kinderkrankenschwestern, eine Assistenzärztin, der Oberarzt, zwei Kinderärztinnen hielten sich hinterm Vorhang bereit für die Geburt der Zwillinge. Mein Mann kam zurück und war etwas perplex und fragte, was los sei. „Ihre Kinder kommen auf die Welt.“ In dem Moment war mir klar: „Ich muss jetzt hier alles geben.“

Völlig nackt vor so vielen Menschen lag ich da. Mich bedeckten einzig die CTG-Gurte. So hing ich auf der linken Seite liegend auf dem Kreißbett und hielt mich an einem Tuch fest, was von der Decke hing. Es war sonnengelb und mein einziger Anker, an dem ich mich festkrallte.

Die Wehen waren so arg, dass sie Luis auf die Welt schoben. Millimeter für Millimeter. Die Hebamme half ihm mit ein bisschen Öl am Köpfchen nach.

12:09 Uhr

Luis ist geboren. Er schrie sogleich und wurde auf meinen Wunsch hin erst mal nicht abgenabelt. Die Kinderkrankenschwester untersuchte ihn auf meiner Brust. Mein Mann trennte dann die Nabelschnur und er durfte unter die Wärmelampe für die nächste Untersuchung.

In der Zwischenzeit ließen die Wehen nach, was für Hanna nicht so gut war. Ein Wehenmittel wurde gespritzt und es dennoch nur schleppend ging weiter.

12:28 Uhr

Die Hebamme öffnete die Fruchtblase und mit einem Schwung kam Hanna aus mir heraus gerutscht. Ich spürte sie kaum, weil Luis seiner Schwester schon so schön den Weg ebnete. Sie war blau, schrie und atmete nicht. Sie wurde sofort abgenabelt und kam direkt zur Kinderärztin unter die Wärmelampe. Dort wurde sie durch sanftes klopfen und durch bewegen des kleinen Körpers dazu animiert, ihren ersten Atemzug zu nehmen. Es war kritisch, doch irgendwann gelang es der Ärztin, sie ins Leben zu holen.

Als kurze Zeit später die Plazenten geboren wurden, wussten wir, was los war. Beide Plazenten waren zusammen gewachsen und auf Grund von Luis‘ seiner Geburt löste sich auch Hannas Plazenta bereits von der Gebärmutterwand. Sie war also kurze Zeit unversorgt. Dank des Wehenmittels und der Öffnung der Fruchtblase, ging ihre Geburt zum Glück so schnell, dass wir ihr helfen konnten.

Dennoch schrie sie nicht, sondern schaute mich nur mit ihren großen Kulleraugen an und war sichtlich verwirrt. Hatte doch ihr Bruder dafür gesorgt, dass sie ihre wohlig warme Umgebung verlassen musste. Die vier Wochen mehr im Mutterleib bis zum errechneten Geburtstermin hätten ihr unglaublich gut getan.

Nun waren sie also da. Meine lange und sehnlichst erwarteten Zwillinge.

Das ist heute fast fünf Jahre her und ich bin unendlich dankbar, dass sie trotz aller Widrigkeiten ganz gesunde, willenstarke Kinder sind, die mich täglich herausfordern und mich mit ihrer Liebe segnen.

Die Geburtsgeschichte von Henri.

Meine friedvolle Trennung

Lange habe ich überlegt, ob ich und vor allem wie ich über dieses Thema schreiben soll. Immerhin möchte ich die Privatsphäre von meinem Mann wahren. Gleichzeitig merke ich aber, dass dieses Thema unbedingt Gehör braucht, weil es so wichtig für Viele ist. Es ist wichtig, dass ich darüber schreibe. Einmal für mich selbst und einmal als Impulsgeber für euch da draußen, die ähnliches durchmachen.

Allerdings möchte ich keinenfalls die Position einnehmen, die sagt: nur so ist es richtig. Nein. Jede Trennung ist so individuell, wie auch die Beziehungen individuell sind. Allerdings weiß ich, dass friedvolles Trennen nur geht, wenn beide es wollen.

So gibt es doch immer wieder in getrennten Partnerschaften mindestens einen, der sich schlecht behandelt fühlt und sich an dem anderen rächen möchte.

Offen und ehrlich gesprochen: diese kurzen Momente hatte ich auch, denn ich wurde verlassen. Um das durchzustehen braucht man unglaublich viel Kraft, die mir mit meinen drei Kindern oft schwand. Oft dachte ich, es sei einfacher sich zu streiten und den Partner dann einfach weg zu schicken und gut. Aber das Gegenteil ist der Fall, was ich nun rückblickend sagen kann.

Ende April offenbarte mir mein Mann, dass er gehen möchte. Das hatte vielerlei Gründe. Kleine nichtige, aber für ihn auch große bedeutende. Mir dies alles anzuhören war eine schwere Prüfung für mich, weil ich nicht auch nur den Hauch einer Chance hatte, dass er es sich anders überlegen würde. Ich stand vor vollendeten Tatsachen und wusste nicht mehr weiter.

Parallel dazu haben wir Ende letzten Jahres ein Haus gekauft, in welchem wir alle gemeinsam leben wollten. Diese Tatsache auf die kommende Situation passend zu machen, war gar nicht ganz leicht. Dennoch entschieden wir gemeinsam, dass es das Beste sei, in dieses Haus einzuziehen und damit eine Homebase für die Kinder zu schaffen.

Die Kinder waren immer unser Haltepunkt. Immer wenn es drohte zu eskalieren, haben wir uns gegenseitig an unsere Kinder erinnert. Wir haben dann einfach Auszeit voneinander genommen und dann konnten wir wieder normal miteinander sprechen.

Wir entschieden auch, uns rechtlich von einer Mediatorin begleiten zu lassen. Das kann ich jedem nur empfehlen, weil sie es schaffte, unsere Themen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. So arbeitet man zusammen erst mal alle Themen heraus, die jedem wichtig erscheinen. Dann einigt man sich auf verschiedene Punkte. Mal ist es ein Kompromiss und mal ist man sich einig. Am Ende hält man jeden festgelegten Schritt in einer Vereinbarung fest.

Das hilft, dieses WirGefühl nicht zu verlieren, da man ja immer noch eine Art Wir ist und auch bleibt mit den Kindern. Das haben wir uns lange aufrecht erhalten.

Und die Kinder?

Lange Zeit habe ich es nicht geschafft, es den Kindern zu sagen. Zu groß war die Angst vor ihrer Reaktion. Enttäuschung, Traurigkeit, Wut. All das galt es zu begleiten, während ich mit mir selbst noch nicht im Reinen war. Das wollte ich abwarten, weil es mir unglaublich wichtig war, stark zu sein, wenn ich die Tatsache ausspreche. Nach vier Monaten haben wir es ihnen gemeinsam gesagt, was ich als unglaublich wichtig und auch hilfreich empfand.

Schlussendlich war es jedoch gar nicht so arg, wie ich es mir gedanklich ausgemalt hatte. Es war irgendwie in Ordnung für sie, weil sie es selbst vielleicht schon gespürt hatten, dass sich in diesem Familienverbund etwas anders anfühlt.

Und ich? Wie konnte ich mit dem ganzen umgehen?

Zunächst hat es mich unendlich aus der Bahn geworfen. Einige Tage stand ich völlig neben mir und konnte mit dieser Planänderung von außen überhaupt nicht umgehen. Alles war durchgeschüttelt, zerrüttelt und völlig durcheinander. Nachdem ich mich beruhigt habe, habe ich angefangen aus den neuen Bausteinen etwas zu bauen. Irgendwann kam mir dann in den Sinn, dass ich uns zwei kleine Kätzchen kaufen werde. Das entschied ich völlig allein und plötzlich freute ich mich ein ganz klein wenig auf die kommende Zeit. Ich liebe Katzen und genieße es unheimlich, wenn welche um mich herum sind.

Plötzlich konnte ich los lassen. Jahrelang hielt ich an unserem Familienkonstrukt fest. So arbeitete mein Mann unter der Woche viel und war für die Kinder eigentlich nur am Wochenende da. Meine Vorstellung war es, diese wenige Zeit immer maximal zu nutzen. So verbrachten wir jedes Wochenende zusammen und teilten fast jede Minute miteinander. Es fiel uns schwer, den anderen richtig los zu lassen. Das änderte sich mit der Offenbarung schlagartig, vielleicht weil ich erkannt habe, dass es ein Fehler war. In dem Moment, als ich mit der Gegebenheit der Trennung konfrontiert war, rückte sich auch irgendetwas gerade in mir. Ich lies jeden festgefahrenen Gedanken los und war bereit, ein neues Leben zu führen, auch wenn ich mir alles ganz anders vorgestellt hatte. Aber so ist es nun mal. Ich kann mir alles vorstellen, in der Realität kommt es immer anders. DAS ist Leben.

Und so sortierten wir gemeinsam alles neu. Heimlich, ohne dass die Kinder etwas mitbekamen. Wir bereiteten alles vor. Im Juni begannen wir die Kisten für das neue Haus zu packen. Und auch dies war eine hilfreiche Reinigung: das alte Leben in der alten Wohnung zurück lassen. Viele unnötige Dinge weg zu schmeißen. Sich frei machen. Minimalisieren.

Das neue Haus bietet sich mir als Chance. Eine neue Atmosphäre. Neue Energien, Räume, Geräusche, Gerüche, Umgebungen, Abläufe. Alles neu. Und das half mir unglaublich.

Aber ich habe auch Angst. Angst vorm Scheitern allein mit drei kleinen Kindern. Angst vor finanzieller Notlage. Angst vor dem Alleinsein.

Wie habe ich es geschafft, fair und meist aufrichtig zu bleiben?

Das ist tatsächlich eine Frage, die ich nicht so leicht beantworten kann. Vielleicht liegt es in meiner Natur. Ich verärgere Menschen ungern, ich kann keine Schimpfworte aussprechen, ich liebe Harmonie.

An dieser Stelle wusste ich, dass wenn ich fair bleibe, dass er dann auch fair mit mir bleibt. Zumindest dachte ich lange Zeit, dass das eine das andere bedingt. Und in gewisser Weise ist dies auch so.

Warum sollte ich ihn ärgern? Warum sollte ich mich an ihm rächen? Für was? Am Ende schadet es nur den Kindern und das ist das Letzte, was ich will.

Ich habe selbst die bittere Erfahrung gemacht, wie es ist, wenn sich Eltern im Rosenkrieg trennen. Scheußlich. Auf diese Stufe wollte ich mich niemals stellen. Diesen Mann habe ich 11 Jahre lang intensiv geliebt und liebe ihn immer noch auf gewisse Weise. Klar ist viel betäubt worden durch diese heftige Zeit, aber er ist und bleibt der Papa meiner Kinder. Ich möchte meinen Kindern nicht irgendwann erklären müssen, dass wir Eltern uns hassen. Nein. Wir bleiben freundschaftlich verbunden. Dafür gebe ich alles. Auch wenn ich mich ungerecht behandelt gefühlt habe. Auch wenn ich die Gründe der Trennung heftig finde. Aber es steht mir nicht zu darüber zu urteilen und diese Gründe abzuwerten. Es sind seine Gründe und sie haben Gewicht, denn sie haben ihn zu dieser Entscheidung geführt. Ich bin mir sicher, dass ihm all dies nicht leicht fällt. Im Gegenteil. Aber irgendein Anteil in ihm braucht diesen Abstand jetzt. Ich gewähre ihm das.

Vielleicht ist da tief in mir drin auch eine große Portion Vertrauen ins Leben. Alles kommt, wie es kommen soll. Es hat seine Richtigkeit. Wo Licht ist, ist nicht nur Schatten. Da ist vor allem ganz viel Licht.

Stück für Stück ordnet sich nun vieles neu. Es ist nicht leicht, aber es bewegt sich und ich habe unglaublich viel daraus gelernt. Ich habe mich selbst besser kennen gelernt. Tiefer in meine Seele geblickt, die so schön und rein ist. Und ich habe erkannt, dass näher bei mir bin, als ich je geglaubt habe. Ängste haben mich unentwegt aus meiner Mitte gezogen. Allerdings steht das Vertrauen auf der anderen Seite und ich allein habe die Wahl, welche Perspektive ich einnehme.

LOSLASSEN ist das Stichwort. Am besten alles: jede Vorstellung von der Zukunft, jede Angst, jeden Groll und Dinge, die unser Leben nur beschweren. Mein Kleiderschrank ist nur noch halb so voll, wie vor einem Jahr (lest gern hier), meine Essgewohnheiten haben sich komplett verändert (lest gern hier) und mein Weg zu mehr Körpergefühl fühlt sich so unglaublich warm an. Die Artikel dazu verlinke ich euch hier:

Der Weg zu mehr Körpergefühl Teil 1

Der Weg zu mehr Körpergefühl Teil 2

Der Weg zu mehr Körpergefühl Teil 3

Der Weg zu mehr Körpergefühl Teil 4

Und wie gehts mir heute?

Es geht mir gut. Mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass es so sein sollte. Was auch immer wir aus dieser Lebenserfahrung mitnehmen, es hat seinen Sinn. Es war und ist eine Bereicherung für mich und die Elternbeziehung, dass wir beide an einem Strang gezogen haben. Dass ich eben nicht ausgeflippt bin und mich an ihm in irgendeiner Weise rächen wollte. Nein. Ich bin geerdet und ausgeglichen, voller Vertrauen. Auch wenn dieser Weg kein leichter ist. Er ist für irgendetwas gut.

Wenn ihr Fragen zu all dem habt, dann könnt ihr mir sehr sehr gern schreiben 🙂

Faszination individuelle Ernährung

Hin und her hab ich überlegt. Ist es wirklich so spannend über die Ernährungsgewohnheiten einer kleinen Bloggerin zu lesen? Wollt ihr das wirklich?

Aber da kommt er nun. Mein Blogpost über meine Ernährung und all meine Gedanken dazu.

In meinem ersten Blogpost zum Thema „Mein Weg zu mehr Körpergefühl“ habe ich schon einmal ansatzweise darüber geschrieben, was meinen Umschwung aktiviert hat. Das war nun vor 4 Monaten und ich habe es tatsächlich noch etwas verfeinert. Höre noch mehr auf das, was mein Gefühl mir sagt. Und ich lebe gut damit, wenn es auch nicht einfach ist. Gerade dann nicht, wenn ich für die Kinder koche. Aber ich weiß wofür ich verzichte.

Angefangen hat alles schon viel früher. Vor knapp fünf Jahren brach eine Autoimmunerkrankung aus. Coltis Ulcerosa. Das war der Punkt, an dem ich das erste mal ganz intensiv über meine Ernährung nachdachte. Auch wenn ich wusste, dass der Grund für die Coltis seelisch begründet ist. Aber das ist ein weiteres spannendes Thema, über das ich vielleicht bald schreiben werde.

Die Colitis führte mich zumindest schon mal auf den fleischlosen Weg und außer Fisch und Meeresfrüchte esse ich seit nun über einem Jahr kein Fleisch mehr. Ganz ganz selten mal etwas Geflügelsalami von den Kindern. So habe ich Säugetierfleisch komplett von unserem Speiseplan gestrichen.

Dieses Jahr im Mai erlebte ich ein sich wiederholendes Trauma meiner Kindheit. Damals verließ mein Papa meine Mama. Nun bin ich die Verlassene. Wochenlang konnte ich nichts essen, aber es tat mir gut. So beschwerte ich meinen Körper nicht noch zusätzlich mit Nahrung, die er ja bearbeiten musste. Das kostete nämlich zusätzlich Kraft.

Mit dieser bewussten Nahrungsverweigerung konnte sich mein Körper auch in diesen Belangen erholen. Ich machte das aber nicht, um irgendein Ziel zu erreichen, sondern einzig, um mich zu befreien und um es irgendwie leichter zu haben. Ich begann nach einigen Wochen wieder mit Salat und ich liebte es, spürte dabei, wie mein Körper aufatmete. Sanftes, gesundes, natürliches Essen ganz pur. Ich aß nichts dazu. Meine Geschmacksknospen bedankten sich bei mir, weil sie nun viel sensibler reagierten und jedes Blatt erschmeckten.

Stück für Stück tastete ich mich wieder an Nahrung heran. Während meine Seele heilte, heilte auch mein Bauch mit. Es tat gut.

So bereite ich mir jeden Abend einen großen Salat (Feldsalat, Spinmat, Rucola) mit allerlei rohen Gemüse (Rotkohl, Möhren, Kohlrabi, Gurke, Radieschen, etc.), gerösteten Körnern (Sonnenblumenkörner, Pinienkerne, Pistazien, Leinsamen, Hanfsamen), frischen Kräutern (Koriander, Currykraut, Petersilie, Thymian, Liebstöckl) und etwas Olivenöl. Morgens trinke ich lediglich Pflanzenmilch mit MatchaPulver. Es ist wie Balsam auf meiner Seele. So leicht habe ich mich lange nicht mehr gefühlt.

Mittlerweile ergänze ich meinen täglichen Salat durch Meeresfrüchte, etwas Mozzarella oder ganz selten etwas Parmesan. Am liebsten esse ich auch mal Sushi.

Falls ich mal Lust auf was Süßes habe, esse ich gern eine Handvoll Rosinen, frisches Obst oder ganz ganz selten mal 2 bis 3 Schokobons von den Kids (Asche auf mein Haupt).

Letztens lockte mich ein Stück leckerer Schokokuchen bei meiner Freundin. Er schmeckte gigantisch und ich konnte ihn unendlich genießen. Allerdings merkte ich dies am nächsten Tag. Mein Bauch quälte sich mit Blähungen. Nicht schön. Mein Salat half mir, mich wieder besser zu fühlen. Denn diese Erfahrung machte ich auch: ein leckerer Salat ist viel besser für den Darm, wie gar nichts zu essen.

Und meine Colitis? Seit ich kein Fleisch mehr esse und mich so intensiv gesund ernähre habe ich eine unglaubliche Ruhe und Balance in meinem Darm. Es ist alles gut und ich hatte nun seit einem Jahr keinen Schub mehr. Wie wunderschön sich das anfühlt. Frei zu sein von diesen quälenden, schmerzenden, blutigen Durchfällen bis zu 30 Mal am Tag. Es war die Hölle. Gleichzeitig half mir dabei jedoch auch mein Weg zu mir selbst und die Aufarbeitung diverser Traumen aus der Kindheit. Ich werde darüber mal schreiben, sobald ich Worte dafür finden.

So spüre ich, wie individuell doch die Ernährung ist. Für mich hat sie sich unglaublich reduziert, was ich aber keinesfalls als belastend empfinde. Im Gegenteil. Wieviel leichter ist für mich alles geworden? Ich finde es so schön und angenehm.

Vielleicht hat es auch was mit Willensstärke zu tun, auf Nahrungsmittel verzichten. Aber ich mach das ja nicht, um irgendwas zu beweisen. Ich ernähre mich ganz allein FÜR MICH anders. Und es reicht mir. Ich bin so viel mehr in meiner Mitte, wie mit all den Kohlehydraten. Ich komme zur Ruhe. Stück für Stück. Ein enges Ernährungsspektrum hilf mir dabei. Warum das so ist, kann ich nicht begründen. Ich bin feinfühliger geworden mit mir und meinem Körper. Meine Antennen sind sensibler.

Ich bin mir sicher (ich spüre es ja auch), dass mein Körper kaum Kohlehydrate braucht, damit ich mich fit und kraftvoll fühle. Im Gegenteil. Je mehr ich mich mit Salat und Gemüse ernähre, desto weniger belastet es meinen Körper. Ab und zu, wenn ich Quinoa esse, spüre ich, wie viel schwerer sich mein Körper anfühlt. Dann mache ich damit wieder ein paar Wochen Pause.

Allerdings verwöhne ich meinen Körper mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln, weil ich ohne regelmäßiges Blutbild nicht sicher gehen kann, dass ich alles habe, was ich brauche.

Jetzt zum Herbst spüre ich ganz genau, wie sich mein Essverhalten wieder ändert. Ich habe vermehrt Lust auf warmes Gemüse. Brokkoli, Kürbis und Möhren aus dem Ofen. Klein geschnitten über den Salat. Geröstete Körner dazu und ich bin glücklich. Oder auch in Suppen und viel mehr Kräuter- und Gewürztee. Mehr Wärme, die ich bei mehr Kälte um mich herum dringend brauche.

Und so habe ich wieder gelernt, auf meinen Körper zu hören. Dank meiner Autoimmunerkrankung und dank eines traumatischen Lebenswechsels. Alles in allem stehe ich dankbar da, weil ich die Verbindung zu meinem Inneren wieder gefunden habe.

Der Weg zu mehr Körpergefühl – Licht

Um mehr bei mir selbst zu sein, komme ich immer wieder zu dem Punkt die verschiedenen Ebenen zu beleuchten. Als ich letztens davon schrieb, wie ich meine Ernährung umgestellt habe, ist mir klar geworden, dass dies der körperliche Weg NACH INNEN ist.

Mittlerweile sehe ich viel mehr viel klarer und weiß, dass es so viele Ebenen mehr gibt. Deshalb möchte ich besser strukturieren, fokussieren und dich daran teil haben lassen, wie MEIN Weg zu mehr Körpergefühl aussieht und sich für mich anfühlt.

Heute möchte ich dich auf dem spirituelle Weg NACH OBEN mitnehmen. Was bedeutet das nun für mich?

Alles in mir dreht sich gerade um Licht. Um mein Licht. Mein Lebenslicht, was unaufhörlich weiter leuchtet und welches ich beschütze, damit es niemals erlischt. Licht schenkt uns Wärme und Leben, von außen, aber auch von innen und wer jemals meditiert hat, weiß, wie heilend das innere Licht wirken kann. Es hat nahezu magische Kraft, wenn wir uns ganz auf uns konzentrieren. Es gibt keine stärkere Kraft im Universum, als das Licht.

Und so habe ich es zu meiner Aufgabe gemacht, täglich das Licht in mich fließen zu lassen. Mittels gezielten Übungen atme ich das Licht in mich ein, nehme es in mich auf. Wenn ich in der Sonne sitze, meinen Körper in ihre Richtung drehe und meine Augen dabei schließe fällt es mir noch leichter, diese goldene Lichtkraft in mich aufzunehmen. Ganz schnell macht sich ein Lächeln auf meinen Lippen breit und ich bekomme ein wohliges Gefühl im Körper. Wie Schmetterlinge, die vorsichtig in meinem Bauch flattern.

Ja, es mag alles sehr esoterisch oder spirituell klingen, jedoch ist es mehr wie das. Es ist eine Reise zu dir selbst. Es richtet die Aufmerksamkeit auf deinen Kern und zeigt dir den Weg, was wirklich wichtig ist. Ganz rein und pur. Probiere es einfach mal aus, dann weißt du, von was ich spreche.

Darüber hinaus spielt Licht für mich auch im Außen eine große Rolle und ich bin fasziniert davon, welch Möglichkeiten unsere Sonne uns gibt. Für meine gemütlichen Abende auf der Dachterrasse, im Bett oder auf dem Sofa, habe ich mein Sonnenglas (Werbung) entdeckt. Diese Solarlaterne funktioniert mittels Sonnenenergie und wird tagsüber ganz einfach ins LICHT gestellt. Abends gibt sie dann ein wunderbares Licht ab, ohne Strom zu brauchen. So bin ich autark und habe Licht. Welch Geschenk. Sie leuchtet viel heller, als übliche Solarlampen, sodass ich neben ihr sogar ein Buch lesen kann.

Außerdem lassen sich in ihr wunderschöne Naturschätze sammeln und aufbewahren. Abends wird dieser Schatz dann ganz romantisch bestrahlt. Ich liebe diese Möglichkeit des nachhaltigen Lichts, das Geschenk der Natur und freue mich jeden Abend wieder, dass ich so ganz natürlich Licht ohne Strom für mich habe. Mach dir deine Welt auch ein bisschen heller.

Mit dem Code SG-ERDENKINDER bekommst du bis zum 16.8.2019 deine Bestellung bei Sonnenglas versandkostenfrei.

Gern möchte ich dir auch eine schöne LICHTübung für den Alltag mit an die Hand geben, um dich vor Energieräubern zu schützen. Kleine Energieräuber können alle möglichen Menschen um dich herum sein. Deine Kinder, Arbeitskollegen, Freunde oder auch der Partner. Damit du diesen Beziehungen kraftvoll begegnen kannst, ohne dich nachher ausgelaugt zu fühlen stell dir folgendes vor:

Konzentriere dich in einem ruhigen Moment ganz auf dich und male Dir dabei gedanklich aus, du stehst in einem LICHTKegel. Ein Kegel, der ein Stück über dir endet und der dich völlig einhüllt. Er ist gefüllt mit Licht und seine Grenze undurchdringlich von außen. Du bist gänzlich geschützt. Stelle dir vor, wie alle kleinen und großen Energieräuber an dieser leuchtenden Hülle abprallen und dir somit nichts mehr anhaben können. Gleichzeitig erfüllt dich dieses Licht mit Kraft und Energie. Du bist ganz bei dir und lächelst zufrieden.

Mit dieser Stärke gehst du nun in den Tag. Du kannst diese Übung jederzeit machen, sobald du merkst, dass dir das Drumherum wieder mal zu viel wird oder wenn du Kraft verlierst. Bündle sie dann ganz schnell in deinem LICHTKegel und nehme sie wieder in dich auf. Atme sie tief ein und sei dankbar für dieses LICHTGeschenk.

Mit diesen lichtvollen Gedanken bleibst du mit deinem Körper und dem Licht verbunden. Schätze es und sei dankbar. Das LICHT ist die natürlichste Quelle unserer Kraft.

Der Weg zu mehr Körpergefühl – Erde

Heute möchte ich dich auf eine weitere Ebene meiner Selbstfindung mitnehmen. Es ist ein Weg, den ich schon viel eher begonnen habe zu gehen. Ganz intuitiv und es konnte mir nichts besseres passieren, weil ich seitdem viel mehr spüre. Mich viel besser wahrnehme. Es passt ganz buchstäblich zum Thema und ist diesmal nicht nur metaphorisch, sondern tatsächlich.

Es geht ums gehen und laufen. Um meinen körperlichen, erdverbundenen Weg NACH UNTEN. Seit über einem Jahr laufe ich in Barfußschuhen von Wildling (Werbung). Das Tragen meiner Wildlinge macht mich unglaublich sensibel, auf das was ich dabei JEDEN MOMENT spüre. Nämlich jede Unebenheit im Boden, jedes Steinchen, glatte und rauhe Oberflächen, harte und flexible Wege. Es ist so ein wunderbares Beispiel dafür, was wir für unser Wohlbefinden tun können. Die Wildlinge helfen mir dabei tatsächlich sehr.

Jahrelang hatte ich starre Schuhe mit starren Sohlen an. Genauso starr war auch mein Denken. Jahrelang habe ich überhaupt gar nichts an meinen Füßen gespürt. Ebensowenig habe ich mich selbst kaum gespürt. Jahrelang habe ich Schuhe getragen, die ich einfach nur schön fand. Nun bin ich schon lange auf dem Weg zu mehr Natürlichkeit und Nachhaltigkeit. Jahrelang wunderte ich mich über meine kranken, schmerzenden Füße. Nun habe ich das Gefühl, dass ich auf ganz starken Füßen und Beinen stehe.

Die Energie, die beim Barfußlaufen von der Erde in meinen Körper strömt, ist für mein seelisches Gleichgewicht unabdingbar. Deshalb laufe ich auch unglaublich gern barfuß. Aber nicht immer geht das. Oft sind meine Füße zu sensitiv auf den Untergrund und wollen ein klein wenig mehr Schutz. Deshalb trage ich die Wildlinge so gern. Flexibel bleibe ich in meinen Bewegungen sehr und meine Füße können sich frei entfalten. Nichts ist zu eng. Auch nicht für meine Seele. Es ist alles weit und frei. Es fühlt sich so schön an und ich bin dankbar für jeden Schritt so erdverbunden.

Wenn ich mir die energetische Kraft bewusst mache, dann wende ich mich meinem Inneren zu. Dann schaffe ich es, alles äußere auszublenden und einen kurzen Moment für mich zu sein. Ich konzentriere mich beim Laufen nun viel mehr auf meine Umgebung, meine Umwelt, die Natur. Ich wähle häufiger eine Wiese zum gehen, weil sie sich in den Barfußschuhen so viel weicher anfühlt. Ich begrüße innerlich jedes Steinchen und Stöckchen. Ich freue mich täglich für meine Kinder, dass sie sich so frei entwickeln können, rennen können, flitzen können und dass sie jetzt schon die Chance haben, Mutter Erde so viel näher zu sein, als ich es bis vor einem Jahr war.

Und ich gehe in meinen Wildlingen auch rennen. Das ist eine Sinneserfahrung der besonderen Art. Schritt für Schritt am Limit meiner Kondition. Innerlich immer bei mir. Aufgerichtet. Tief atmend. Den Untergrund so schnell wechseln unter mir. Meinen Körper ganz anders abfedernd. Konzentration auf meine Füße. Kilometer um Kilometer. Und im Moment der Verlangsamung meiner Geschwindigkeit eine unglaubliche Entspannung. Körperlich und seelisch. Wieder ein Stück näher an mehr Körpergefühl, Körperempfinden, Körperwahrnehmung.

Teil 1 könnt ihr hier nochmal nachlesen:

Der Weg zu mehr Körpergefühl Teil 1