Gedanken zu Holzspielzeug inkl. Geheimtipp

(Werbung) Plastik oder Holz? Meine Entscheidung war sehr früh klar und ich bin bis auf wenige Ausnahmen (immer Geschenke von anderen) damit sehr konsequent 🙂

Auf der einen Seite steht das günstige Plastikspielzeug, welches schnell kaputt gehen kann, sich fast immer gleich anfühlt, welches mit seinen intensiven Farben zwar jedes Kind lockt, aber auch visuell erschlägt, das meist made in China ist und zusätzlich vielleicht noch grelles Licht und laute, verzerrte Töne von sich gibt.

Bäm. Genau DAS wollte ich für die beiden nicht.

Deshalb finde ich eben auf der anderen Seite Holzspielzeug so wertvoll. Es ist haptisch immer anders, je nachdem, welches Holz verwendet wird und ob es lackiert, lasiert, geölt oder völlig natürlich ist. Gerade unlackiertes Holz duftet doch immer noch ein bisschen nach Wald und Natur. Weiterhin finde ich schön, dass es farblich meist eher zurückhaltend ist und gerade auch die ganz kleinen mit seiner Natürlichkeit nicht erschlägt. Jedes Teilchen ist immer ein bisschen anders und zeigt seine ganz eigenen Strukturen.

Mit Holzspielzeug, welches in sich ruht und jedes Kind ganz natürlich erdet, werden alle Sinne angesprochen.

Seit Anfang an sind Hanna und Luis mit Holzspielzeug umgeben und das wirklich schöne Holzspielzeug ist wirklich rar. So lieben wir verschiedene Firmen, die teilweise sehr bekannt und teilweise noch nicht mal richtig entdeckt sind 😉

Ich hab euch ja vor ein paar Tagen von unserer Schnullergeschichte erzählt und eben auch, dass wir dann in einen kleinen Holzspielzeugladen gefahren sind, damit sie sich was aussuchen dürfen. Nein. Nicht zum Trost, sondern einfach nur so zum Spielen. Vielleicht aber auch, damit ich mir mein schlechtes Gewissen etwas gut reden konnte. Innerlich tat es mir schon ganz schön leid, ihnen nun ihren heißgeliebten Didi genommen zu haben 😦

Ich habe schon vor einer ganzen Zeit mal von diesem Spielzeugladen gehört und wollte ihn unbedingt kennenlernen. Also fuhren wir 20 Minuten nach Ascholding (südlich von München) und suchten uns einen Parkplatz in der Nähe der angegebenen Adresse. Dann stand ich da. Den MaxiCosi am rechten Arm und Hanna und Luis händchenhaltend an der linken Hand (Luis am kleinen Finger und Hanna am Daumen). Wir entdeckten das kleine Lädchen erst gar nicht, sahen aber dann doch noch die Aufschrift „Ascholdinger Spielzeugladen“ auf der Rückseite des klitzekleinen Gebäudes. Wir klingelten und warteten, bis jemand kam und uns aufschloss.

Da standen wir nun. Alle völlig erschlagen von dieser wahnsinnigen Vielfalt an wunderschönem Holzspielzeug, Büchern, Puppen und so vielen kleinen wertvollen Dingen mehr. Eine absolute Perle, wenn man ganz in Ruhe außerhalb vom Großstadtgewimmel und weit weg von Massen an Menschen, kleine Schätze suchen mag.

Und so war es dann auch. Wir blieben bestimmt eine Stunde und wandelten von Raum zu Raum und wieder zurück und wieder hin und her. Am Ende suchten sich Hanna und Luis einen Hasenstall von Ostheimer und 3 Hasen dazu aus und waren glücklich.

Die Besitzer des Holzspielzeugladens wohnten früher wohl selbst in dem kleinen Häuschen, bis sie sich dann einen Traum mit dem eigenen Spielzeugladen erfüllten.

Geöffnet ist immer Freitag und Samstag. Man kann in Absprache (vorher anrufen) aber auch sonst gern vorbei kommen, wenn jemand da ist. Einen Online-Shop gibt es keinen. Schöner ist es eh, hinzufahren, zu staunen und zu berühren 😉

Größere Dinge aus Holz werden gern angeliefert und aufgebaut und falls etwas kaputt gehen sollte, wird es auch wieder gerichtet. Was ein Service, oder?

Mich hat die unglaubliche Freundlichkeit und Geduld erfreut. Luis entdeckte draußen einen Hahn, den er unbedingt anschauen wollte, der aber nicht einfach stehen blieb (logisch). Sofort nahm die Besitzerin ihn an die Hand und zeigte Luis alle Hühner und den Hahn, während Hanna und ich in Ruhe weiter schauten.

Also liebe Münchner: verbindet euren samstäglichen Ausflug ins südliche Umland doch mal mit einem Besuch im Ascholdinger Spielzeugladen.

Schnullerfee? Nö. Müllberg

Als damals an Hannas drittem Lebenstag der Schnuller in ihren Mund wanderte (Kinderkrankenschwester sei dank) und ich das eigentlich gar nicht wollte, war es besiegelt. In dem Moment wusste ich, dass ich 2 bis 3 Jahre später an einem Punkt stehen werde, dieses Ding den Kindern wieder zu entwöhnen. Hach, wie stellte ich mir das romantisch vor: die Schnullerfee verteilt Glitzerstaub, nimmt den Schnuller mit und hinterlässt ein kleines Geschenk. Ja und natürlich gibt jedes Kind seinen Schnuller ganz freiwillig ab.

Ähm. Ja. So oder so ähnlich.

Letzte Woche Mittwoch, dem 28. Juni 2017, war es dann soweit. Meine Nerven wie Drahtseile gespannt, die Länge meines Geduldsfadens nicht mehr sichtbar und ich völlig ideenlos, wie ich diese zwei Rabauken überhaupt noch bändigen könnte, während Henri genüsslich stillte.

Einziger Einfall in meinem stillleeren Gehirn: eine Drohung. Schlimm, aber ja, ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Am Vormittag diesen mittwochs wanderten beide Schnuller also dann in den Mülleimer, das Buch der Müllabfuhr (sehr beliebt bei beiden) wurde intensiv angeschaut und den Kindern damit verdeutlicht, wo der Schnuller nun ist. Oh Gott, im ersten Moment hasste ich mich für diesen blöden Ausgang ihrer Schnullergeschichte. Ich wollte Ihnen doch eine romantische Erinnerung schaffen. 

Dann kam der Mittagschlaf!

Hanna schlief nach 5 Minuten völlig ohne Probleme ein, nachdem sie Luis ganz klipp und klar gesagt hat, dass sie jetzt beide nun keine kleinen Babys mehr sind. Luis tat sich schwerer und schlief erst 30 Minuten später ein, was eher ungewöhnlich für ihn ist. Nun gut, aber sie schliefen. Das allererste Mal ohne geliebten Didi in ihrem Mund.

Einige Stunden später dann kam das Abendritual und es folge der Gang ins Bett. Nun war es andersrum. Hanna weinte eine Weile und Luis schlief sofort ein. Ich erklärte ihr ruhig, dass es sich der Schnuller auf dem Müllberg gemütlich gemacht hat. Unser Nachbar arbeitet zufällig auf dem Wertstoffhof und dieser hat die Didis natürlich zugedeckt.

Schwups. Beide schliefen und mir wurde klar, dass eben nun die Schnullerfee da war und meine Erziehungsmethode nun indirekt dieses Problem auch gleich mit regelte. Ursprünglich wollte ich ihnen eigentlich nämlich die Schnuller zurück geben.

Die erste Nacht verstrich, ebenso die zweite und die dritte. Heute haben wir nun Sonntag und erstaunlicherweise ist vom Didi nun keine Rede mehr. Sie haben es akzeptiert. Der Schnuller schläft nun auf dem Müllberg und gut.

Meine Erziehungsmethode hat dagegen aber so überhaupt nicht gefruchtet. Das war mir dann aber auch schon klar. Hey, sie sind 2,5 Jahre alt.

Und trotzdem sind wir vor zwei Tagen in einen wunderschönen Holzspielzeugladen gefahren in dem sie sich etwas aussuchen durften. Was genau und wohin wir da gefahren sind, darüber erzähle ich euch in den nächsten Tagen. Dieser Laden ist nämlich wirklich eine kleine, geheime Perle im südlichen, münchner Umland 🙂