Ein Blick in unser verspieltes Zuhause

(Werbung) „Ihr habt zu viel Spielzeug!“

Das ist bestimmt oft eine Aussage, die viele Mamas von euch hören, wenn irgendjemand zu Besuch ist. Mich lässt es wieder und wieder grübeln, da ich das eben überhaupt nicht so sehe und auch ganz bewusst darauf achte, was die Zwillinge haben und eben auch geschenkt bekommen. Dazu stehe ich auch und was nicht zu uns passt, wird weiter gegeben. Mittlerweile finden das alle immer schade, sodass sie dann doch auf meinen Rat hören. Denn jeder, der schenkt, möchte ja auch, dass das beschenkte Kind mit „seinem“ Geschenk spielt.

So überlegen wir regelmäßig aufs neue, was für eine ausgeglichene Entwicklung noch fehlt. Immerhin sind sie ja 3 Jahre lang zu Hause und können sich nicht, wie andere Kinder, in der Krippe austoben.

Also versuche ich, alle Sinne mit wertvollen Dingen zu bereichern. Zum einen schaue ich arg auf die körperliche Entwicklung drinnen und draußen, denn ich glaube, dass das wirklich das A und O auch für die geistige Entwicklung sowie Fein- und Grobmotorik ist.

So findet man bei uns zum Beispiel die Schwebinsel, die Kletteranhöhe, ein Pikler-Dreieck mit Rutsche, Hühner- und Affenleiter und ab demnächst auch eine Sprossenwand mit einem Seil. Außerdem gibt es draußen auf der Dachterrasse noch 2 Schaukeln. Ergänzend dazu gehts natürlich auch regelmäßig über Wiesen und Felder in Richtung Wald.



Der „Fuhrpark“ ergänzt so schön die Klettermöglichkeiten und wird auch intensiv genutzt, da wir ausreichend Platz zum beschleunigen und bremsen haben. Hanna und Luis haben zunächst „Motorräder“ aus Holz von NIC Toys zum ersten Geburtstag bekommen. Dazu gesellten sich in der letzten Zeit noch ein rotes Auto, ein Laufrad, ein Roller und ganz wichtig: 2 Puppenwägen (einer wird jedoch als Werkzeugwagerl genutzt).


Um für genug Ausgeglichenheit zu sorgen, habe ich schon ganz ganz früh unsere Kuschelecke eingerichtet. Dort wird gelesen, ausgeruht und auch auf dem Teppich gespielt. Wir alle lieben diesen Ort, da wir uns an verregneten Tagen am allerliebsten da alle zusammen an die warme Heizung kuscheln.



Im Wohnzimmer befindet sich außerdem noch eine Werkbank, auf der beide mit Herzenslust hämmern und schrauben und reparieren … die werde ich allerdings nun im Frühling und Sommer nach draußen verlagern. Dort darf dann auch gematscht werden 🙂


In der Küche haben wir eine kleine Kinderküche eingerichtet, sodass sie auch etwas auf ihrer Höhe zum „kochen“ haben. Aber klar, Kinder wären nicht Kinder, wenn sie nicht viel lieber bei Mama direkt mit helfen wollen. So schnappen sie sich kurzerhand ihre kleinen Kinderstühle und platzieren sie haargenau vor dem Herd, um ganz nah dran sein zu können. Rühren und salzen ist grad DAS Highlight 😉


Wenn wir mal einen Blick ins Kinderzimmer werfen, seht ihr auch hier eine Reduziertheit der Spielmaterialien. Dies halte ich ganz bewusst so. Zum einen, weil ich möchte, dass die zwei ihr Köpfchen anstrengen und mittels ihrer Phantasie ihre ganz eigene Spielwelt erschaffen und zum anderen, weil ein großes Angebot nicht immer dienlich dafür ist, dass sie ausreichend lange beschäftigt sind. Nein. Im Gegenteil. So häufig sind sie einfach nur bei mir und wollen mir im Haushalt helfen. Wäsche in die Waschmaschine, Waschmaschine anschalten, Staubsaugen, mit kochen, Fenster putzen, beseln … das alles machen die zwei mit so viel mehr Freude, als mit den Dingen spielen, die fertig für sie da stehen.





Und dennoch gibt es im Kinderzimmer noch einiges zu entdecken. Zum einen das Puppenhaus, welches sich Hanna sehnlichst vom Christkind gewünscht hat (die Püppchen sind übrigens von Franzi, die diese kleinen wunderhübschen Püppchen selbst herstellt). Weiterhin gibts auch hier eine kleine Leseecke, einfach, weil ich es so passend finde 🙂 Bausteine und andere Materialien von Grimms, die Brioeisenbahn und viele Holztiere von Ostheimer wohnen auch hier und werden regelmäßig bespielt. Unsere Allerleikiste, die es schon seit dem Säuglingsalter gibt, ist jedoch mit Abstand am interessantesten. Seidentücher, große Holzkugeln, Kreisel, Dosen und Gläschen zum Öffnen und Verschließen sowie weiche Bälle, diverse Beutelchen und undefinierbare Holzgegenstände sind darin versteckt.


Musikinstrumente dürfen hier natürlich auch nicht fehlen. Alleine Musik machen ist doch viel erlebnisreicher und kreativer, als auf einen Knopf zu drücken und zuzuhören. So trommelt Luis mit Herzenslust, während Hanna die Schlegel aufs Xylophon klingen lässt.


Die Betten sind natürlich, wie überall, auch ein hervorragendes Spielutensil. Als Auto, Bus, Schiff oder Badewanne, Nestchen für alle Plüschtiere oder Werkzeuge, Höhle oder eben einfach nur Bett, wenn sie das Zubettgehen miteinander nachspielen. Wieviel Möglichkeiten doch in einem einzigen Möbel stecken und welch riesige Welt sich den Kindern auftut 🙂 es ist immer wieder erstaunlich für mich zu sehen.

Sicherlich ist euch aufgefallen, dass wir viele Dinge aus Holz haben und es uns wichtig ist, dass unsere Kinder mit natürlichen Materialien aufwachsen. Oftmals wird dies belächelt. ZUmal ich mich auch wirklich schwer getan habe, die Legobausteine als Geburstagsgeschenk zuzulassen. Lange habe ich darüber nachgegrübelt, ob es wirklich sein muss. Letztendlich hab ich aber nachgegeben und den Dingen seinen Lauf gelassen. Kinder entscheiden am Ende ja eh auch selber, mit was sie sich gern beschäftigen. Nun ja, und irgendwie wird dieser ganze Plastikkram von den zwei nicht so gemocht 😉

Es sind immer die Interessen, die aus dem Kind selbst kommen, die es zum Spielen anregen. Bei uns wird es nochmal so richtig deutlich, da beide immer das gleiche Angebot haben und gleich alt sind. Sie wachsen also als Mädchen und Junge in einer Umgebung auf, die sich für beide Kinder stets gleich darstellt und dennoch sind ihre grundlegenden Ausrichtungen verschieden.

Hanna, die liebendgern schaukelt, ihre Pferde putzt und ihre Puppen pflegt, morgens als erstes Bücher anschaut und mir unheimlich gern beim kochen und Wäsche waschen hilft.

Und Luis, der sehr gern alles mögliche mit seinem Werkzeug repariert, mit dem Laufrad gern schnell durchs Wohnzimmer düst und mit Freude puzzelt, mit Bausteinen baut und einfach staubsaugt und überall beselt.

Beide haben immer alles zur Verfügung und dennoch verbringen sie ganz unterschiedlich ihre Zeit, wenn sie nicht gerade zusammen spielen. Das zeigt auch, wie „unwichtig“ eigentlich ein großes Angebot an Spielzeug ist. Ein paar Grundsachen sind wichtig, aber alles andere kommt vom Kind allein und wir durch seine Phantasie gesteuert.

Welche Dinge könntet ihr aus dem Kinderzimmer nicht mehr wegdenken?

Routine mit Zwillingen

Mit Säuglingen abends noch bis 22 Uhr Essen gehen? Den halben Tag im Café sitzen und mit anderen Mamas quatschen? Nach Lust und Laune essen? Nur schlafen, wenn sie müde sind?

Dass das alles nicht zu mir als Mama passt, wurde mir doch schon ganz schnell klar. Und so schlich sich ganz schnell ein Tagesablauf ein, der sich täglich arg ähnelte. Und war es mal anders, fing ich das Zittern an. Nein, so schlimm wars nicht, aber mir war in der Tat eine feste Struktur schon immer wichtig. Für die Kinder und auch für mich. Zumindest auch, weil ich wusste, dass sie 3 Jahre in meiner Obhut sind und ich 3 Jahre lang bestimme, wie der Hase läuft 😉 und natürlich auch im Hinblick auf den Tagesablauf im Kindergarten.

Von Anfang an lief es ganz gut und wir haben uns ganz schnell eingefuchst in unseren Tag. Das hat den Zwillingen enorm geholfen, sich zu finden in ihrem Rhythmus. Sie wussten immer ganz genau, was kommt und was als nächstes folgt. Diese Struktur hat es uns auch immer leicht gemacht, Veränderungen zu meistern. Der Tagesablauf (Frühstück, Mittag, Mittagsschlaf, Abendessen, baden, schlafen) war zeitlich immer fest. Daran gab es nichts zu rütteln. Alles andere wurde variabel drumherum gestaltet – je nach Lust und Laune.

Ob wir vormittags einkaufen fahren, spazieren gehen oder bei Regenwetter einfach nur spielen und Bücher anschauen, hat uns nichts ausgemacht. „Logisch“ denkt ihr euch jetzt sicher. Aber ich finde es schon wichtig, dass es Grundgerüst steht und dass sich Mamas und ihre Kinder dieses zusammen erarbeiten und ich dem Kind nicht einfach irgendwie was aufs Auge drücke, zu was ICH jetzt gerade Lust habe. Eben zum Beispiel spätabendliches Essengehen in ein lautes Restaurant. Das würde ich frühestens jetzt mal tun, aber vorher kam das nie in Frage. Ob ich mich damit einschränke? Nein! Ich bin Mama und habe mich bewusst dafür entschieden. Für mich heißt das auch, meinem Kind die Geborgenheit von daheim zu geben – grad abends. Ausnahmen? Im ersten Lebensjahr keine! Weil ich ganz fest daran glaube, dass es nicht sein muss. Wozu auch? Ich kann das alles jetzt oder in Zukunft noch tun und kann dann meine Kinder damit bereichern, weil sie eben auch jetzt erst anfangen, einen Mehrwert für sich zu haben. Letztens waren wir total schön bei einem Italiener abends essen, bei dem Kinder zuschauen können, wie der Pizzaboden hoch in die Luft fliegt und hinter einer Glasscheibe belegt wird. Toll für Kleinkinder! Für Säuglinge? Naja, ich weiß nicht. So ein kleines Kerlchen weiß ja gar nicht, was drumherum passiert, wenn alles so laut wuselt. Klar gibt es auch welche, die selig schlummern – aber doch vielleicht auch nur vor Erschöpfung 😉

Zur Routine gehört für mich aber nicht nur der zeitliche Ablauf. Dazu gehört viel mehr. Zum Beispiel eben auch, dass ich meinen Kindern nicht zu viele Veränderungen auf einmal zumute. Und dabei geht es schon um die kleinen Dinge, wie das Umstellen des Bettes und vielleicht gleichzeitig der Wechsel von Schlafsack auf Bettdecke. Das mag sich kurios anhören, aber ich achte auf diese Kleinigkeiten und ich hatte bei beiden bisher nie das Gefühl, dass solche Dinge sie überfordern. Viele Babys/Kinder weinen nach Veränderungen viel, sind unausgeglichen oder vielleicht auch trotziger als sonst. Vielleicht war es dann einfach zu viel, was man vom Kind verlangt.

Ich stelle mir immer vor, wie klein diese Wesen doch sind. Hanna und Luis sind jetzt 2,5 Jahre alt. Ein Bruchteil von dem was ich an Erfahrungen in meinem Leben sammeln konnte und Situationen, die ich erlebt habe. Und ganz ganz oft ertappe ich mich auch dabei, dass ich von meinen kleinen Zwergen Dinge erwarte, die für mich ganz selbstverständlich sind, ja, die für mich schon zur Routine geworden sind. Aber eben für diese zwei kleinen Kinder noch nicht. Und dann wird mir auch klar, dass es genau das ist, was sie erst von mir lernen: Routinen entwickeln. Für sich selbst und für eine Klarheit im Alltag. Dadurch sehen sie einfach viel eher und besser Dinge, die anders sind und lernen diese kennen und einschätzen.

Auch Gefahren. Schon seit sie dem Kinderwagen entflüchtet sind (und das ging hier sehr schnell), müssen sie an der Straße an meiner Hand laufen. Daran gehts nicht vorbei. Eine immer wieder kehrende Routine aus fester Handlung und immer gleichen Worten. Keine Ausnahme. Es bietet ihnen Sicherheit. Nicht nur im Sinne der Gefahr, sondern eben auch im Sinne „selbst sicher“ zu werden. Zu schauen, zu hören, einfach all ihr Sinne zu gebrauchen, wenn sie an der Straße gehen. Sobald wir ein Auto hören (hier auf dem Land fahren zum Glück nicht so viele – diese dafür aber viel zu schnell), bleiben wir stehen und schauen uns das Auto an, bis es vorbei gefahren ist. Erst dann gehen wir Hand in Hand weiter. Dies ist mittlerweile so arg in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie es akzeptieren an meiner Hand zu gehen (bei vielen anderen Kindern erlebe ich dies nicht so) und dass sie von selbst stehen bleiben. Ja, und das beruhigt mich auch als Mama. Das schafft Vertrauen und Sicherheit. Routinen sind ein langer Prozess aus ewig Gleichem und das macht es den Kindern sehr leicht. Es schafft auch in ihnen ein Vertrauen, dass das, was sie tun, richtig ist. Und das wiederum gibt ihnen Sicherheit, Klarheit und Leichtigkeit, weil sie vieles das einfach ohne Nachdenken tun.

Ich hätte noch so viele Beispiele für euch, aber es würde diesen Text sprengen. Bei Interesse könnt ihr das aber gern in die Kommentare schreiben und ich schreibe demnächst einfach eine Fortsetzung 🙂

Zwillinge im Kindergarten trennen?

Vor genau einer Woche haben wir die möglichen Kindergärten unserer Gemeinde besichtigt und seither geistert mir eben genau diese Frage im Kopf, die ihr in der Überschrift lesen könnt. Es ist ein Für und Wider, ein Hin und Her, ein Gedankenstrom, der nicht aufhören mag, weil ich es aus pädagogischer Sicht eben ganz anders sehe, als die Erzieherinnen.

Diese sagen nämlich, dass man Zwillige trennt. Punkt. Genau! Man trennt sie einfach und gut ist. Klar, gibt es dafür auch Argumente, die bekräftigen, wie toll sich doch Zwillinge entfalten und ihre Persönlichkeit ans Licht kommt, wenn der andere Zwilling nicht umher ist. ABER. Die Frage ist für mich als Mutter, will ich das? Will ich, dass sie so anders werden, weil sie allein sind. Eben so anders, als in den letzten 3 Jahren und 9 Monaten Schwangerschaft?

Meine Kinder sind Geschwister, okay. Aus der Sicht verstehe ich, warum es manchmal Sinn macht, sie zu trennen. Meine Kinder sind aber eben auch Zwillinge und das macht diese Situation so speziell. Und auch hier muss man meiner Meinung nach nochmal klar unterscheiden: sind es eineiige Zwillinge, die halb verwachsen miteinander sind und ohneeinander nicht existieren können oder sind es Bruder und Schwester Zwillinge, die zwar die gleichen Eltern haben, jedoch so viel Charakterstärke besitzen, sich vom anderen zu lösen?!?

Mmmh. Meine Überlegungen gehen in jede Richtung und ich versuche, viel vorzudenken. Was wäre wenn … die eine und die andere Lösung.

Macht es Sinn sie zu trennen und welche Erzieherin entscheidet, was für MEINE Zwillinge richtig und was falsch ist. Denn nur, weil es für andere Zwillingspärchen bisher „richtig“ war, muss es nicht für meine richtig sein. Und wer sagt denn, dass sie sich zusammen in einer Gruppe nicht auch genauso „richtig“ entwickelt hätten? Und was ist eigentlich „richtig“?

Ich frage mich natürlich auch ständig, was es für das Gesamtsystem bringt, wenn Hanna und Luis getrennt werden. Wenn ich diesen letzten Satz gerade nochmal laut sage, spüre ich die negative Energie in dem mächtigen Wort GETRENNT. Ja, sie waren schon mal 2 Tage getrennt. Kurz nach ihrer Geburt. Und als sie wieder zusammen kamen, haben sie 2h zusammengekuschelt, zueinander gewand erst mal selig geschlafen. Egal, wie alt sie sind, ob 1 Tag oder 3 Jahre, ich finde es zu früh, um sie zu trennen. Klar, irgendwann wird jeder seinen eigenen Weg gehen und seine eigenen Freunde haben und sein Leben auch ohne seinen Zwilling genießen, aber DAS dürfen sie doch dann selbst entscheiden, oder?

Und jetzt soll ein fremder Mensch kommen und wissen, was für uns hier das Richtige ist? Je mehr Worte ich gerade schreibe, desto klarer wird es mir und desto tiefgründiger macht sich in mir das Gefühl breit, dass ich eine Trennung verhindern sollte. Einfach, weil ich es eben nicht nachvollziehen kann.

Und natürlich auch, weil ICH meine Kinder kenne und weiß, wo ihre Stärken und ihre Schwächen liegen. Und weil ich weiß, was sie als Mensch ausmacht.

 

Wie denkt ihr darüber???

Mein Alltag mit 2,5 jährigen Zwillingen, schwanger und meiner Autoimmunerkrankung

„Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Virus her.“ Es gibt wohl keinen besseren Zeitpunkt, als genau jetzt, um euch von meinem Alltag zu erzählen. Denn genau jetzt ist alles anders und das zeigt mir, was unseren Alltag ausmacht. Aber ich fange mal von vorn an.

Als ich mit den Zwillingen schwanger war, war mir schon klar, dass ich ihnen einen geregelten und strukturierten Ablauf bieten möchte. Klar. In erster Linie für sie, damit sie sich schnell an viele Dinge, wie Essen und Schlafen gewöhnen, aber auch für mich. Zum einen, weil ich eh ein Strukturmensch bin und zum anderen, damit ich nicht durcheinander komme. Mir war einfach wichtig, dass sie lernen, was immer so als nächstes kommt. Relativ schnell kristallisierte sich heraus, wie lange sie schlafen und um welche Uhrzeit sich unsere Mahlzeiten einpendelten. Alles drumherum war immer frei und nie großartig von irgendwelchen Terminen bestimmt.

So stehen wir nach wie vor gegen 6:30 Uhr auf, frühstücken, spielen am Vormittag oder gehen raus. Dann koche ich gegen 11 Uhr, damit die zwei 11.30 Uhr essen können. Zwischendurch gibt es hier nichts zu futtern, da sie eh schon schlecht essen und zum Mittagessen dann maximal an 3 Nudeln knabbern. Alles Erfahrungswerte, die ich mit Hanna und Luis gemacht habe. Vielleicht wird das nächste Kind eine Futterbacke – dachte ich immer. Wir werden sehen.

Nach dem Mittagessen geht es meist 12 Uhr ins Bett zum Mittagsschlaf, der dann circa bis 14 Uhr dauert. 15 Uhr Nachmittagssnack, bestehend aus Obst und auch etwas süßem. Den Nachmittag nutzen wir dann, um raus zu gehen. Auf den Pferdehof, zum Ententeich oder auf unseren hofeigenen Spielplatz. 18:30 ist dann Zeit zum Abendessen, danach baden/duschen/waschen und 19:30 Uhr ab in die Kiste.

Soweit so gut. Das ist zumindest mal unser Zeitkonstrukt, an welches sich die Zwillinge angepasst haben. Und es läuft alles erstaunlich gut. Sie gehen freiwillig ins Bett, waschen sich, putzen Zähne und ziehen sich bis auf die Windel alleine an.

Guuut, denkt ihr euch jetzt vielleicht. Okay. Dann mag ich auch mal das Drumherum beschreiben 😉 und DAS wird mir erst zu dem jetzigen Zeitpunkt klar, was die Macht der Zwillinge mit dem Einzelnen macht. Denn aktuell liegt Luis seit 3 Tagen richtig heftig flach. Ja nahezu lethargisch mit MagenDarm auf dem Sofa. Zu diesem Zeitpunkt wird mir klar, wie entspannt meine Tochter doch sein kann, wenn sie hier alleine rumwuselt, spielt und einfach nur mit mir hier ist.

Sonst sieht das nämlich ganz anders aus. Sonst ist die Spielzeit geprägt von Kleiderschränken komplett ausräumen, das Bad überschwemmen, den Inhalt meiner wohlsortierten Bausteinkisten auf einen Haufen kippen, mit den Buntstiften die Wände verschönern, in alle möglichen Löcher diverse Schrauben reinhämmern … und das alles im Doppelpack. Unschwanger kein Ding. Da lasse ich sie gerne machen und räume in ihren Schlafphasen einfach alles wieder auf. Schwanger mit wachsendem Babybauch, Müdigkeit (weil nachts aller 90 Minuten Pipi) und Erschöpfung, ergeht es mir gaaanz anders. Jedes Bücken wird zur Qual, jeder Gang zur Tortour. Ich überlege mir vorher ganz genau, was ich auf den Weg durch die Wohnung schon alles mitnehmen kann, ohne zweimal gehen zu müssen. Nun ja, das ist sicher alles ganz normal. Wenn es ein Drama wäre, hätten alle Mamis nur ein oder zwei Kinder, sag ich mir immer und im Grunde ist es ja auch nicht sooo schlimm. Dann bleibt halt mal was am Boden liegen, spätestens der Papa rä umt abends auf, sobald er heimkommt. Eine riesen Hilfe. Ja und auch meine Haushaltshilfe, die ich für die schwierige Zeit von meiner Krankenkasse bezahlt bekomme, nimmt mir viel ab (Bad putzen, saugen, wischen, Betten beziehen). Gold wert. Absolut.

So und nun kommt noch eine Variable dazu, die alles sprengt. Meine Autoimmunerkrankung Colitis Ulcerosa. Wer es kennt, der weiß, was es bedeutet. Für alle anderen nur kurz umrissen: blutige Durchfälle bis zu 30x am Tag, heftige Bauchkrämpfe und Mangelerscheinungen deluxe. Meinen derzeitigen Schub habe ich nun seit Ende November. Die Schwangerschaftshormone sind wie Feuer für meinen Körper. Nichts hilft. 10 Wochen Cortisontherapie mit 3 Absetzversuchen. Keine Chance. Das endete vor einigen Wochen mit Wehen alle 10 Minuten, weil sich die Gebärmutter dachte, sie müsste mit den Darmkrämpfen einfach mal mithalten. Krankenhaus, Wehenhemmer, diverse Medikamente. Es beruhigte sich nur die Gebärmutter. Der Darm muckt weiter rum.

Und all das mit dem Alltag, wie vorhin beschrieben. Ja. Das sind alles Puzzleteilchen, die nicht zueinander passen wollen, die es dennoch gilt, zusammenzufügen, wenn auch mit Gewalt. Seither kämpfe ich mich durch den Alltag. Mal gibt es 2 gute Tage, dann wieder 9 schlechte. Es raubt mir die Kraft und ich kehre immer mehr in mich hinein. Ich lasse vieles zu, dulde vieles und verbiete weniger, obwohl es doch meinem Strukturdenken und meinem Perfektionismus entgegen kommen würde.

Nein, so lerne auch ich demütig, nicht immer perfekt sein zu müssen. Aber ob der Rest dann klappt, steht in den Sternen bzw. bezweifle ich enorm. Klar, passen sich Kinder super vielen Gegebenheiten an, aber das ist nicht das, was ich mir für sie wünsche: eine Mama, die ständig zwischen Toilette und Sofa langsamen Schrittes hin und her wandert, die sich eben kaum mehr bewegen kann, weil der dicke Babybauch im Weg ist. Eine Mama, deren Geduldsfaden quasi nicht mehr existiert und die manchmal nur heulend da sitzt, weil sie nicht mehr weiter weiß.

Nun ja, und am Ende sitze ich nun hier, die Tage verstreichen mit Langeweile, Nichtstun und Fernsehschaun, weil es eben einfach nicht anders geht. Weil ich mich nicht teilen kann. Luis liegt hier und schläft, Hanna spielt im Kinderzimmer mit ihren Puppen und ich plane die nächste Einkaufsliste, da uns das Klopapier ausgeht. Und nebenher trällert Dorie ihr Walisch in schwingenden Tönen … es könnte schlimmer sein.

Mein persönliches Fazit lautet: „Die Zeit wird es richten.“

Der kleine Mann verlässt im Mai meinen Bauch, somit stabilisieren sich die Hormone, was meiner Colitis hoffentlich hilft, sich zu beruhigen. Wenn nicht, sind die Behandlungsmöglichkeiten besser, als in der Schwangerschaft.

Ab September gehen die Zwillinge in die Kita, was ihnen mehr Input und Gelegenheit gibt, sich neu zu entdecken.

Und ich? Hey, ich bin nicht umsonst Sternzeichen Löwe 🙂

Pura Kiki

(Werbung) Wir wären kein Ökoblog, wenn wir nicht die tollen Pura Kiki Trinkflaschen hätten. Natürlich musste ich diese einfach ausprobieren, weil sie völlig plastikfrei, frei von BPA und hormonaktiven Substanzen sind.

Es sind Edelstahlflaschen mit verschiedenen Silikonsaugern. Somit hat man für jedes Alter die richtige Flasche.

Bei den Silikonsaugern gibt es:

  • Weithalssauger (für Babys)
  • Trinklernsauger (für Kleinkinder)
  • Strohhalmaufsatz (für Kinder)
  • Sportaufsatz (für Sport & Freizeit)

Alle weiteren Informationen zur Flasche findet ihr hier.

Nun zu unserer Erfahrung mit den tollen Flaschen. Wir haben 2 Sauger getestet. Zum einen den Trinklernsauger und zum anderen den Strohhalmaufsatz. Für den Sportaufsatz sind Hanna und Luis meiner Meinung nach noch etwas ungestüm 🙂

Die Edelstahlflasche

Um die Flasche herum liegt ein Silikonüberzug, der sie weicher und griffiger macht. Außerdem schützt er die Kinderfinger vor zu viel Wärme/Kälte, wenn man warme/kalte Getränke einfüllt. Diese Silikonüberzüge können auch super in der Spülmaschine mit gewaschen werden, müssen nur vorher runter gezogen werden, da sich sonst das Wasser drunter festhält. Die Überzüge gibt es in unterschiedlichen Farben 🙂

Mir ist zusätzlich positiv aufgefallen, dass die Flaschen innen eine Skala haben, die die perfekte Menge bestimmen lässt.

Die Flaschen gibt es in folgenden Größen:

  • 150ml
  • 250ml
  • 325ml
  • 500ml
  • 600ml
  • 800ml

Also für jeden was dabei. Selbst für Erwachsene.

Die Schraubaufsätze, in die die verschiedenen Silikonsauger eingesetzt werden, schließen absolut dicht ab und sind super stabil, wie auch die Flaschen selbst.

Der Trinklernsauger 

Dieser ist für Kleinkinder gedacht, um den Übergang von Weithalssauger auf Strohhalmaufsatz zu erleichtern und funktioniert nur, wenn die Flasche gekippt wird, ist aber an der Öffnung deutlich breiter als der Weithalssauger und es kommt auch mehr raus. Dicht ist er leider nicht, wenn man die Flasche über Kopf hält. Aber in dem Alter ist es sicher auch sinnvoller, den Kindern die Flasche noch nicht zum Spielen zu überlassen 😉

Der Strohhalmaufsatz 

Kommt dann bei Kindern so ab 18 Monate zum Einsatz und funktioniert hervorragend. Alle Strohhalmteile sind ausschließlich aus Silikon und der Strohhalm reicht bis ganz an den Flaschenboden, was somit das völlständige Leertrinken erleichtert. Wenn man die Flasche kopfüber hält, läuft lediglich die Flüssigkeit heraus, die sich noch im oberen Strohhalmteil befindet. Meist nicht viel.

Der Sportaufsatz 

Getestet wurde dieser nur von mir und ich finde ihn klasse. Es kommt genauso viel Flüssigkeit heraus, wie man braucht, wenn man richtigen Durst hat. Jedoch die die Öffnung nicht so groß, dass einem gleich alles entgegen schwappt. Der Sportaufsatz ist perfekt für Schulkinder.

Fazit:

Eine Flasche, die man für ganz lange Zeit hat und die auch noch absolut dem ökologischen Gedanken entspricht. Perfekt für uns!!!

Onlineshop in Deutschland:


Onlineshop in Österreich:


Glückswindel Longie

(Werbung) Laaange lange haben wir nun getestet und irgendwie mussten wir uns mit der Glückswindel Longie erst anfreunden. Dazu aber gleich mehr.

Im Windelbereich doppelt gewebt

Schon ganz lange habe ich überlegt, diese Wollüberhosen zu testen, da ich gern eine Wollüberhose wollte, die auch gleichzeitig als Hose funktioniert und eben warm genug für den Winter und nächtliches Aufdecken ist. Bei Angelika habe ich sie gefunden.

Da ich mir mit der Größe so überhaupt nicht sicher war, nahm ich Kontakt mit Angelika auf und sie hat mich suuuper lieb beraten. Herzlichen Dank nochmal dafür 🙂

Letztendlich hat die schmale Statur meiner zwei dazu geführt, dass ich mich für Größe 2 (12-24 Monate) entschieden habe, obwohl sie ja nun auch schon ein bisschen älter sind. Ich hatte Bedenken, dass sie nicht mehr lange passen würden. Denn auch als normale Leggins kann man sie super nach der Windelzeit anziehen.

Einmal umgeschlagen

Nun gut. Longies bestellt, gefreut, gewaschen und gefettet – normales Procedere wie immer. Dann kam die erste Nacht und der erste Morgen mit den Longies – Frühstück und schwupps waren beide Kinder nass am Popo 😦

Was war da passiert?

Darunter tragen beide immer eine Bamboozle mit extra Saugeinlage. Also genügend Material um Pipi aufzufangen. Somit habe ich wieder Angelika kontaktiert und sie gab mir dann den entscheidenden Tipp: selber eine Wollfettkur anzurühren und nicht die fertige herzunehmen. Und am besten 2x fetten. Gesagt getan und die Freundschaft nahm ihren positiven Lauf.

Seither sind wir begeisterte Longie-Nutzer.

Dünner Hering


Ein paar Fakten:

  • die Wolle der Longies stammt aus Deutschland und der EU
  • die Wolle ist kbT und GOTs zertifiziert
  • der Garn wird in Deutschland gesponnen und gefärbt
  • die Longies werden in Deutschland gestrickt
  • alle Produktionsschritte sind GOTs zertifiziert

Was soll ich sagen? Perfekt Öko, oder?

Fazit:

Eine super 2in1 Wollüberhose, welche sich super weich und griffig anfühlt, nach 2x fetten richtig gut dicht hält und ein Langzeitbegleiter ist.
Ihr könnt sie hier erwerben, so wie viele andere tolle Dinge für eine ökologische Windelzeit. Viel Spaß beim Stöbern: